Warum Schulterschmerzen nachts beim Schlafen zunehmen
ZULETZT Aktualisiert: 19. Juli 2024
Betroffene Personen empfinden Schulterschmerzen nachts als besonders quälend. Denn Schulterschmerzen beim Schlafen können nicht nur das Durchschlafen verhindern, in extremen Fällen ist Schlafen gar nicht mehr möglich. Durch den Schlafmangel verschlechtert sich nicht nur die allgemeine Verfassung, auch das Schmerzempfinden wird gesteigert. Ein Teufelskreis, der manchmal die Einnahme von Schmerzmitteln erfordert, um die nötige Nachtruhe zu ermöglichen. Schulterschmerzen beim seitlichen Liegen können viele Ursachen haben – sogar die Matratze kann eine davon sein.
Mögliche Ursachen
Ganz gleich, ob die Schulterschmerzen nachts oder am Tag auftreten, die Liste möglicher Ursachen ist lang: Arthrose, Rheuma, Kalkablagerungen in der Schulter sowie diverse Verletzungen des Schultergelenks, der Muskeln oder Bänder – um nur einige Gründe für Schulterschmerzen beim Schlafen zu nennen. Sehr häufig steckt eine Schleimbeutelentzündung dahinter, die durch eine Überbeanspruchung des Gelenks entsteht. Eine solche Überbeanspruchung kann durch bestimmte Sportarten wie Boxen, Basket-, Hand- oder Volleyball verursacht werden, aber auch durch körperliche Arbeit – etwa beim Fenster putzen oder Wände streichen.
Wenn Schulterschmerzen nachts erst entstehen, können Matratze und Kopfkissen eine entscheidende Rolle spielen. Wer nicht ergonomisch liegt, wacht spätestens morgens, im schlimmsten Fall aber mitten in der Nacht vor Schmerz auf. Matratze und Kopfkissen müssen im Zusammenspiel dafür sorgen, dass die Wirbelsäule ihre natürliche Doppel-S-Krümmung beibehalten kann, sodass sich Gelenke und Muskulatur entspannen können. Schulterschmerzen beim seitlichen Liegen kann die Matratze am besten entgegenwirken, indem sie die Schulter in der Seitenlage ausreichend einsinken lässt – also so wenig Druck wie möglich auf sie ausübt.
Schulterschmerzen beim Schlafen: Warum Ruhe den Schmerz verstärken kann
Neben äußeren Einflüssen wie Alkoholkonsum, Matratze oder Kopfkissen gibt es noch andere Erklärungen dafür, warum die Schulterschmerzen nachts zunehmen oder sogar nur dann wahrgenommen werden:
- Ein entzündetes Schultergelenk wird tagsüber gut durchblutet und mit Gelenkschmiere versorgt. Dadurch werden die schmerzfördernden entzündlichen Botenstoffe schneller abtransportiert und die Entzündung kleingehalten. Nachts verlangsamt sich dieser Prozess deutlich und es können leichter Schmerzen entstehen.
- Zwischen Oberarmkopf und Schulterdach befindet sich ein Schleimbeutel, der wie ein kleines Kissen Reibung und Druck an der Gelenkverbindung dämpft. Umgeben ist dieser Teil der Schulter vom Deltamuskel. Wenn wir tagsüber stehen oder laufen, hängt der Oberarm nach unten. Dadurch wird der Deltamuskel gedehnt und der Schleimbeutel entlastet. Im Liegen fehlt diese der Schwerkraft geschuldete Dehnung und der Druck auf Schleimbeutel und Schulterdach erhöht sich. Eine bereits bestehende Reizung kann sich nun leichter zu einer schmerzenden Entzündung entwickeln. Doch auch ein zu schwacher Deltamuskel, der zum Beispiel durch mangelnde Bewegung entsteht, kann den Druck auf Schleimbeutel und Schulterdach so sehr erhöhen, dass es zu einer schmerzenden Entzündung kommt.
Stechender Schmerz in der Schulter im Ruhezustand: sofort abklären lassen
Ein stechender Schmerz in der Schulter im Ruhezustand oder bei bestimmten Bewegungen ist ein Indiz für eine Schulterzerrung. Eine Schulterzerrung ist in den meisten Fällen auf eine Sportverletzung oder einen Sturz zurückzuführen. Betroffene können in der Regel also eine direkte Verbindung zwischen Unfall und Schmerz herstellen. Meist nehmen sie sofort eine Schonhaltung ein. Die richtige Schonhaltung unterstützt den Heilungsprozess einer Schulterzerrung, die falsche führt unter Umständen zu Komplikationen. Deshalb und weil es bei einer Schulterzerrung in extremen Fällen auch zu Blutungen innerhalb des Schultergewebes kommen kann, sollten stechende Schulterschmerzen umgehend ärztlich untersucht werden.
Schulterschmerzen nachts: Was hilft?
Unspezifische leichte bis mittlere Schulterschmerzen lassen sich meist nicht direkt behandeln. Häufig lautet die Empfehlung abwarten, bis die schmerzende Entzündung von selbst wieder verheilt. In der Regel ist es ratsam, die Schulter zu schonen, manchmal ist aber auch Bewegung sinnvoll. Trifft Letzteres zu, wird Ihnen im Zuge einer ärztlichen Untersuchung eine Physiotherapie verschrieben. Weil Schulterschmerzen nachts den Schlaf stören können, werden bereits leichte bis mittlere Schulterschmerzen mit Schmerzmitteln behandelt. Auch Cortison wird häufig zur Unterstützung des Heilungsprozesses eingesetzt. Ist das Schultergelenk geschädigt, muss nicht selten operiert werden. Bis das Gelenk wieder vollständig verheilt ist, können Monate vergehen.
Vorbeugen kann man Schulterschmerzen beim Schlafen durch eine ergonomische Matratze. Doch auch das Kissen leistet seinen Beitrag zur ergonomischen Liegeposition. Ein höhenverstellbares Kissen wie das BODYGUARD® Stützkissen Plus bietet den Vorteil, dass es individuell angepasst werden kann.
Gerade wer im Alltag viel sitzt, sollte durch sportliche Betätigung für Ausgleich sorgen. Ein im gesunden Maße trainierter Deltamuskel kann seinen Teil dazu beitragen, dass Schulterschmerzen nachts gar nicht erst entstehen. Schwimmen ist ein relativ sicherer Weg, um die gesamte Muskulatur, insbesondere Schulter und Arme, gleichmäßig zu trainieren. Wer die Schultermuskulatur direkt trainieren möchte, sollte sich professionelle Unterstützung holen. Denn beim Krafttraining lässt sich viel falsch machen – im schlimmsten Fall schmerzt die Schulter dann erst recht.
Schulterschmerzen immer ärztlich abklären lassen!
Schulterschmerzen beim Schlafen müssen nicht gefährlich sein. Sie können aber schnell gefährlich werden, wenn eine ernsthafte Erkrankung oder Verletzung dahintersteckt. Je nach Krankheitsbild erfolgt die Behandlung teils sehr unterschiedlich – es gibt also keinen pauschalen Lösungsansatz. Physiotherapie und andere nicht-medikamentöse Behandlungen können anstelle oder ergänzend zu Schmerzmitteln eingesetzt werden. Die Therapie mit Schmerzmitteln ist zwar eine große Erleichterung für Betroffene, birgt aber auch große Gefahren. Denn Schmerzmittel haben ein Abhängigkeitspotenzial und können die Leber schädigen. Bessern sich die Schulterschmerzen nachts nicht von selbst oder kehren immer wieder, bedarf es einer ärztlichen Diagnose.