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Strickdecke: warm und langlebig

Foto: Zwei Personen sitzen eng umschlungen auf einer Couch und teilen sich eine Strickdecke.

Die Strickdecke ist in der kalten Jahreszeit oft im Dauereinsatz. Kein Wunder, denn sie sorgt für eine gemütliche Atmosphäre im Raum, hält warm und bietet viel DIY-Potential. Hochwertige Modelle zeichnen sich durch pflegeleichte Eigenschaften und Langlebigkeit aus. Eine gute Decke zu finden, ist jedoch gar nicht so einfach, denn die Materialvielfalt ist enorm und auch den Größen und Formen sind kaum Grenzen gesetzt: Zwischen einem kleinformatigen Überwurf und einer Grobstrick Decke (Chunky Decke) gibt es sehr viel Spielraum.

Gestrickte Decke oder gewebte Decke?

Foto: Gegenüberstellung eines gestrickten und eines gewebten Stoffs.

Die meisten Decken sind entweder gewebt oder gestrickt. Der Hauptunterschied zwischen beiden Methoden ist, dass für Strickdecken ein einzelnes Garn verwendet wird, während beim Weben zwei Garnsätze miteinander verflochten werden. In der Optik unterscheiden sich Produkte aus beiden Methoden ebenfalls: Gewebte Decken wirken oftmals ebener und feiner, während für Strickdecken ein raueres Muster charakteristisch ist.

Traditionell werden beide Methoden in Handarbeit angewandt. Mittlerweile dominiert zwar längst die industrielle Produktion, aber vor allem Stricken hat sich viel DIY-Charme bewahrt. Für die Anwendung zuhause eignet es sich wesentlich besser als Weben, weil es mit ein bisschen Stoff und zwei Stricknadeln oder sogar mit bloßen Händen leicht umsetzbar ist. Zwar gibt es Webrahmen für kleinere Textilien – für größere Erzeugnisse wie Decken ist jedoch ein Webstuhl notwendig.

Strickdecke: nicht für alle Altersgruppen optimal

Foto: Nahaufnahme von zwei Füßen eines Kleinkinds. Der Säugling liegt auf einer Decke.

Strickdecken zeichnen sich durch ihre flexible Verwendbarkeit aus. Deshalb ist es auf den ersten Blick reizvoll, eine Strickdecke für Babys zu verwenden. Allerdings ist diese Idee riskant, denn wenn eine Decke die Atemwege eines Kleinkinds blockiert, droht Erstickungsgefahr. Deshalb sollten Sie besser einen Babyschlafsack verwenden.

Wenn Sie trotzdem eine Babydecke stricken oder kaufen wollen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sie keinesfalls auf die Atemwege des Kindes verrutschen kann. Zudem sollte die Decke atmungsaktiv sein, da Babys im ersten Lebensjahr ihre Körpertemperatur nicht optimal regulieren können. Um lange hygienisch genutzt werden zu können, sollten die Decke oder der Babyschlafsack zusätzlich eine regelmäßige Wäsche bei 60 °C problemlos überstehen.

Eine Tagesdecke stricken oder doch lieber eine Chunky Decke?

Foto: Eine Person strickt eine Chunky-Decke mit der Arm-Knitting-Technik.

Egal ob Sie im Kleinformat, im XXL-Format für besonders bequeme Kuscheltage oder doch lieber eine Tagesdecke stricken wollen: Mit ein bisschen handwerklichem Geschick können Sie schnell eine gute Decke stricken. Klassischerweise reichen dazu zwei Stricknadeln und ein passender Stoff. Im Grunde genommen brauchen Sie für einige Modelle sogar nicht unbedingt Stricknadeln. Eine Grob-Strickdecke (Chunky Decke) mit besonders großen Maschen können Sie mit der Arm-Knitting-Technik mit bloßen Händen selbst herstellen. Dazu eignet sich am besten ein besonders dickes Garn, dass Sie an Ihren Armen aufrollen können und dann miteinander verknüpfen.

Welche Materialien eignen sich für eine Strickdecke?

Foto: Ein Zweig mit Baumwollblüten liegt auf einer Strickdecke.

Die Ansprüche an eine Strickdecke sind bei DIY-Textilien und bei industriell gefertigten Modellen dieselben: Die Decke sollte sich kuschelig weich auf der Haut und nicht kratzig anfühlen. Zu den Klassikern zählen deshalb Strickdecken aus Baumwolle. Gute Baumwollprodukte sind atmungsaktiv, pflegeleicht und widerstandsfähig.

Ebenfalls eine Option können Strickdecken aus Microfaser sein. Das Material ist beispielsweise Ausgangsstoff für Fleece. Besonders im Winter sind Decken aus diesem Material wärmeisolierend und kuschelig. Hochwertige Microfaser hat ähnlich gute atmungsaktive Eigenschaften wie Baumwolle und besitzt den zusätzlichen Vorteil, dass es schnell trocknet. Bei schlecht verarbeiteter Microfaser besteht die Gefahr, dass das Material nach dem Waschen aus der Form gerät.

Atmungsaktivität und Wärmegefühl sind entscheidend

Foto: Eine Person sitzt eingewickelt in eine Decke auf einer Couch. Sie hat ein Buch in der einen Hand, eine Tasse in der anderen Hand.

Strickdecken aus Baumwolle oder hochwertigem Polyester eignen sich für das ganze Jahr – ob als Ergänzung zu einer Bettdecke oder als alleinige Decke. Im Winter sorgen die Stoffe für ein warmes Gefühl, bringen Sie aber gleichzeitig nicht so schnell ins Schwitzen, weil Baumwolle und Microfaser viel Feuchtigkeit aufnehmen können und sie gleichzeitig wieder an die Raumluft abgeben, weshalb sich die Decke nicht so schnell nass anfühlt, selbst wenn Sie vermehrt schwitzen sollten.

Wenn Sie eine Strickdecke als zusätzliche Wärmequelle auf eine Bettdecke legen wollen, ist es wichtig, dass sowohl die Strick- als auch die Bettdecke über atmungsaktive Eigenschaften verfügen, ansonsten kann sich in der mehrschichtigen Auflage ein Hitzestau bilden und die Decken können zum vermehrten Schwitzen beitragen. Ein guter Stoff für Bettwäsche ist beispielsweise Baumwollflanell. Die BODYGUARD® Flanell-Bettwäsche besteht zu 100 % aus dem atmungsaktiven Material, das sich zudem durch ein angenehmes Hautgefühl auszeichnet.

Im Sommer kann eine dünne Strickdecke aus Baumwolle oder Microfaser als alleinige Decke, beispielsweise als Gästedecke, ausreichen. Je nach Strickart ergeben sich kleine luftige Stellen in der Decke, die zusätzlich zur guten Atmungsaktivität für weitere Luftzufuhr sorgen und damit viel zu einem angenehmen Schlafgefühl beitragen können.

Wie empfehlenswert ist eine gestrickte Decke aus tierischer Wolle?

Foto: Eine Spindel mit tierischer Wolle.

Ein häufig verwendetes Material für warme Strickdecken sind Stoffe tierischer Herkunft wie Schafswolle, Alpaka-Wolle oder Lopi-Wolle. Tierwolle wird oft als “Naturwolle” deklariert. Durch diese Vermarktungsstrategie soll das tierische Produkt emotional positiv abgegrenzt werden zu vermeintlich künstlichen Stoffen – ungeachtet dessen, dass Baumwolle ebenso natürlich ist. Die “Natürlichkeit” dient der Kaschierung dessen, dass synthetisch hergestellte Stoffe meist so gefertigt wurden, dass sie in Eigenschaften wie Wärmeverhalten oder Atmungsaktivität besser abschneiden als “Naturwolle”. Eine ähnliche Verzerrung durch Werbung findet auch hinsichtlich der eingeschränkten Waschbarkeit von tierischer Wolle statt. So sollen die schmutzabweisenden Eigenschaften des im Wollfett enthaltenen Lanolin dazu führen, dass Strickdecken aus Naturwolle selten gewaschen werden müssen. Fakt ist: Eine stark verschmutzte Wolldecke aus Tierwolle kann nicht bei höheren Temperaturen gewaschen werden, ohne einzulaufen.

Wolldecken aus tierischer Wolle fördern Tierleid

Die als Naturwolle gelabelte Tierwolle wird oft unter Bedingungen gewonnen, die zu Tierleid führen. Zum einen bedeutet die Schur für die Tiere erheblichen Stress oder gar Verletzungen, die bis zum Tod führen können. Zusätzlich werden die Tiere bereits vorab verstümmelt, um Parasiten abzuwehren. Für diese macht sie eine künstlich erhöhte Wollproduktion besonders anfällig.

Zwar gibt es Siegel, die eine Produktion im Sinne des Tierwohls versprechen, allerdings ist es nicht immer leicht, die Bedingungen der Herstellung nachzuvollziehen. Die Glaubwürdigkeit der Siegel ist oft schwer zu erkennen. Grundsätzlich ist es mehr als fraglich, ob die Ausbeutung von Tieren überhaupt mit Tierwohl in Einklang gebracht werden kann. Zudem ist die tierische Wollproduktion durch hohen Wasserverbrauch und großflächige Landnutzung alles andere als nachhaltig.

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