Sommerdecke: Welche passt am besten zu mir?
ZULETZT Aktualisiert: 27. September 2023
An eine Sommerdecke werden ganz andere Ansprüche gestellt, als an ihr Pendant für den Winter. Im Sommer sind die Nächte kurz und die Pläne oft groß. Ausreichend Nachtruhe wird da schnell rar. Doch auch wenn in der warmen Jahreszeit die Schlafdauer manchmal etwas geringer ausfällt: Der Bettdecke wird einiges abverlangt. Sommerdecken müssen eine vermehrte Schweißproduktion regulieren und gleichzeitig ein kühles und weiches Hautgefühl aufrechterhalten. Mit der passenden Sommerdecke schließen sich hohe Temperaturen und eine hohe Schlafqualität aber nicht aus.
Ansprüche an eine Sommerdecke
Es gibt zahlreiche Materialien, aus denen hochwertige Sommerdecken hergestellt werden. Der Anspruch ist jedoch immer der gleiche: Sommerdecken sollen kühlen, sich weich auf der Haut anfühlen und atmungsaktiv sein, damit der nächtliche Schweiß nach außen getragen wird.
Wenn Sie sich nach einer Sommerdecke umsehen, können Sie sich gut an den Wärmeklassen orientieren. In die Wärmeklasse 1 werden Decken eingeordnet, die sich für die heißeste Zeit des Jahres anbieten. Decken der Wärmeklasse 2 sind für Sommer, Frühjahr und Herbst geeignet.
Generell lässt sich der Unterschied zwischen Sommerdecken und Winterdecken auch an der Steppung erkennen. Bei Sommerdecken wird das kühlende Gefühl nicht nur durch die Leichtigkeit des Materials, sondern auch durch die spezielle Naht geschaffen. Diese ist wesentlich engmaschiger als bei Winterdecken und begünstigt so, dass die Wärme schneller abgegeben werden kann.
Entscheidend für den Wohlfühlfaktor der Decke ist auch das Füllmaterial. Kostengünstig sind Decken zu haben, die mit Lyocell oder Microfaser gefüllt sind. Im mittleren Preissegment werden vor allem Sommerdecken aus Baumwolle oder Daunen angeboten. Wer es exklusiver mag, kann zu einer Decke aus Seide, Kaschmir oder Kamelhaar greifen.
Baumwolle
Der Allrounder unter den Materialien. Sommerdecken aus Baumwolle bieten Komfort und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Generell wird Baumwolle für viele Sommerdecken als Oberstoff verwendet, beispielsweise in der Kombination mit einem Futter aus Wolle oder Daunen. Es stehen jedoch auch Decken zur Verfügung, deren Füllung und Oberstoff aus Baumwolle bestehen.
Für Hausstaubmilbenallergiker bieten Baumwolldecken einige Vorteile. In der Regel können sie häufig und bei hohen Temperaturen gewaschen werden, was Milben zuverlässig beseitigt. Im Rahmen eines veganen Lebensstils ist Baumwolle ebenfalls zu empfehlen, denn die pflanzliche Naturfaser wird ohne tierische Produkte verarbeitet. Manchmal können qualitativ hochwertige Baumwollartikel auch etwas teurer sein. Auf dem Etikett können Sie sich vergewissern, ob der Preis gerechtfertigt ist. Dort ist verzeichnet, welche Öko-Standards die Decke erfüllt und ob die Baumwolle fair gehandelt wurde.
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Als Sommerbettwäsche eignen sich in der heißen Jahreszeit ebenfalls Materialien aus Baumwolle: Seersucker oder Batist sind aufgrund ihrer Leichtigkeit und Atmungsaktivität beide sehr sommertauglich. Auch die luftig leichte BODYGUARD® Satin-Bettwäsche, die zu 100 % aus Baumwolle besteht, ist optimal für die warme Jahreszeit geeignet.
Daunen
Daunendecken werden mit Federn von Gänsen oder Enten gefüttert. Besonders hochwertig sind die Daunen der Eiderente. Sie sind sehr fein und dichtmaschig. So bieten Decken, die mit Eiderdaunen gefüllt sind, bereits mit wenig Material ein gutes Temperaturgefühl. Daunendecken haben den Vorteil, dass sie sich luftig leicht anfühlen und hervorragend die Feuchtigkeit regulieren. Für Allergiker sollten Sommerdecken aus Daunen jedoch nicht die erste Wahl sein. Teils können sie zwar bei 60 °C gewaschen werden – bei der Wäsche und auch bei der Pflege muss jedoch wesentlich mehr beachtet werden, als etwa bei der Pflege von Baumwoll- oder Lyocell-Decken. Generell dürfen Decken erst ab einem Daunenanteil von 60 % als Daunendecken bezeichnet werden – der Rest des Futters wird dann aus anderen Federn gewonnen.
Die Produktion, bei der die Tiere oft unter Qualen gerupft werden, ist höchst umstritten. Selbst wenn die Decke mit einem Tierschutzzertifikat versehen ist, lässt sich nicht mit absoluter Gewissheit erkennen, ob die Tiere bei der Produktion leiden mussten. Aus tierfreundlicher Sicht ist es also empfehlenswert, sich nach Alternativen umzusehen.
Microfaser
Als Alternative zu Daunenprodukten bieten sich Sommerdecken aus Microfaser an. In vielen Verarbeitungen bestehen sowohl das Futter als auch der Oberstoff aus dem künstlichen Gewebe. Sommerdecken aus Microfaser zeichnen sich durch eine hervorragende Atmungsaktivität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Es lohnt sich jedoch, auf gute Qualität zu achten, denn schlecht verarbeitete Produkte bieten nur eine geringe Atmungsaktivität, was den Nachtschweiß fördern kann. Gute Decken aus Microfaser erkennen Sie auch daran, dass der Stoff sehr fein gewebt ist. Dadurch werden die Fäden dicht zusammengehalten und die Decke kann die Temperatur optimal regulieren. Hochwertige Microfaserdecken sind sehr geeignet für den Sommer, denn das Material gibt die aufgenommene Feuchtigkeit sofort wieder ab. Für Menschen, die im Sommer stark schwitzen ist Microfaser deshalb empfehlenswert.
Microfaserdecken sind oft und heiß waschbar, was sie auch zu einer guten Wahl für Allergiker macht. Zudem trocknen sie schneller als Decken aus anderen Materialien. Gern verwendete Microfaserstoffe sind etwa Polyester oder Polyamid. Während Polyamid Vorteile in der Festigkeit hat und oft für Sportbekleidung verwendet wird, ist Polyester ein geeigneteres Material für die Sommerdecke, da es sich weicher auf der Haut anfühlt.
Lyocell
Lyocell ist eine Faser, die chemisch aus Holzcellulose hergestellt wird. Im Gegensatz zu Viskose, die ebenfalls aus Holz besteht, werden bei der Produktion von Lyocell jedoch weniger Chemikalien verwendet. Die verwendeten chemischen Stoffe können außerdem erneut in den Produktionsprozess integriert werden und landen so nicht in der Umwelt. Da der Stoff zudem biologisch abbaubar ist, wird Lyocell auch als Biofaser bezeichnet.
Für die Sommerdecke ist Lyocell gut geeignet. Der Stoff weist eine bessere Saugfähigkeit als Baumwolle auf. Außerdem fühlt er sich geschmeidig an und sorgt für ein kühlendes Gefühl auf der Haut. Auch für Hausstauballergiker sind Lyocell-Sommerdecken sehr verträglich, denn sie können häufig und bei 60 °C gewaschen werden. Oft werden die Decken mit einer Füllung aus Lyocell und Obermaterial aus Baumwolle produziert. Dabei ergänzen sich der Komfort und die pflegeleichten Aspekte beider Materialien.
Kamelhaar / Kaschmir
Kamelhaar und Kaschmir sind tierischen Ursprungs. Für Stoffe aus Kamelhaar wird ausschließlich das feine Flaumhaar der Tiere verwendet. Dafür müssen die Kamele nicht geschoren werden, denn ihr Unterhaar löst sich im Frühjahr von alleine ab. Da Kamelhaar selten und kostspielig ist, wird es als Füllung für Bettdecken oft in Kombination mit Merinowolle verwendet.
Wer es noch flauschiger mag, kann zu einer Decke mit Kaschmirfüllung greifen. Erst wenn der Gehalt der edlen Wolle höher als 85 % ist, darf der Stoff auch als Kaschmir bezeichnet werden. Das kostbare Material stammt von der Kaschmirziege, die in Hochlagen in Indien und Afghanistan heimisch ist. Trotz des angenehmen Hautgefühls haben Sommerdecken aus Kaschmir jedoch den Nachteil, dass sie nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen können – was für Menschen, die im Sommer stark schwitzen, ungünstig ist.
Bei allen Wolldecken sollte gut auf die Reinigungsmöglichkeiten geachtet werden. Wolle hat generell gute Selbstreinigungsfähigkeiten und darf meist nicht in die Maschine. In einer Kombination mit beispielsweise Baumwolle als Oberstoff kann jedoch auch eine Decke mit Kaschmiranteil maschinell gewaschen werden.
Oft kommt es vor, dass bei der Produktion von Sommerdecken mit Wollanteil Chemikalien oder Pestizide verwendet werden. Achten Sie deshalb beim Kauf, ob das Produkt laut Etikett ohne Verwendung von Pestiziden und Schadstoffen hergestellt wurde.
Seide
Sommerdecken aus Seide stehen in mehreren Varianten zur Verfügung. Vergleichsweise preiswert sind Produkte aus Wildseide. Der Stoff, der auch als Tussah-Seide bekannt ist, stammt vom Eichblattspinner. Die Produktion von Wildseide hat den Vorteil, dass der Stoff erst nach dem Puppenstadium des Tieres gewonnen wird. So kommen die Eichblattspinner bei der Produktion nicht zu Schaden. Stoffe aus Wildseide fühlen sich etwas fester an als Produkte aus Maulbeerseide, sind jedoch auch einfacher zu waschen. Maulbeerseide weist allerdings eine bessere Milbenresistenz auf. Deshalb ist sie für Hausstauballergiker die bessere Option.
Generell eignet sich Seide hervorragend für Sommerdecken. Der Stoff fühlt sich frisch und sehr angenehm auf der Haut an. Für Menschen, die im Sommer stark schwitzen, bietet Seide viel Komfort. Bis zu 30 % des Eigengewichts kann eine gute Seidendecke in Form von Flüssigkeit problemlos aufnehmen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Decke bei 60 °C gewaschen werden kann.
4-Jahreszeiten-Decken
Wer das gesamte Jahr über mit einer einzigen Bettdecke auskommen möchte, hat durchaus Optionen. Zum einen werden Duo-, Vario- und Kombidecken angeboten. Diese haben den Vorteil, dass sie aus zwei voneinander trennbaren Teilen bestehen. So können Sie die Decke im Sommer einfach teilen und müssen nicht in zwei Einzeldecken investieren. Ein Nachteil der Kombidecke ist, dass beide Teile mit Knöpfen verbunden sind. Diese können eventuell störend wirken. Auch wiegt die Decke wesentlich mehr als eine gewöhnliche Bettdecke.
Eine echte Alternative für den Sommer könnte eine Ganzjahresdecke sein. Sie erfüllt einen ähnlichen Zweck wie 4-Jahreszeiten-Decken, dennoch gibt es einen Unterschied: Während 4-Jahreszeiten-Decken aus zwei miteinander verknüpften Decken kombiniert werden, ist die Ganzjahresdecke einteilig. Gut geeignet sind dafür besonders regulierende und atmungsaktive Naturmaterialen wie Kamelhaar, Daunen, Seide oder Lyocell.
Für eine Ganzjahresdecke bietet sich ein Produkt aus der Wärmeklasse 3 an. Die Raumtemperatur im Schlafzimmer sollte generell zwischen 15 °C und 20 °C betragen. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Schlafzimmer idealerweise bei 40 % bis 60 %. Wenn dieses Raumklima gewährleistet werden kann, ist eine Bettdecke aus der Wärmeklasse 3 das ganze Jahr über gut nutzbar.
Schlafhygiene in der Sommerdecke
Sommerdecken werden wie alle anderen Bettdecken meistens in der Standardgröße 135×200 cm angeboten. Rege Nachfrage gibt es jedoch auch nach den etwas breiteren Decken mit den Maßen 155×200 cm. Beide Größen eignen sich gut für Menschen, die kleiner sind als 180 cm.
Für alle, die über 1,80 m messen, empfiehlt es sich, in eine Decke mit einer Länge von 220 cm zu investieren. Generell sollte die Decke mindestens 20 cm länger sein als man selbst. Optimal ist, wenn die Bettdecke auch 50 cm breiter als die Matratze ist.
Wenn Sie eine Doppeldecke bevorzugen, können Sie sich an der Standardgröße von 200×200 cm orientieren. Es stehen jedoch auch größere Modelle, wie zum Beispiel 260×220 cm zur Verfügung.
Unabhängig vom Material und der Größe ist die Auswahl der passenden Sommerdecke ein wichtiger erster Schritt zu einer guten Schlafhygiene – denn gerade im Sommer kann die Energie, die man im Schlaf tankt, viel zur Lebensqualität beitragen.
Was ist die beste Sommerdecke?
Sehr gut geeignet für den Sommer sind hochwertige Bettdecken aus Microfaser oder Lyocell. Die Kunstfasern sind sehr verträglich für Hausstauballergiker und können oft gewaschen werden. Durch ihr gutes Feuchtigkeitsmanagement schaffen sie auch bei starkem Nachtschweiß eine behagliche Atmosphäre.
Welche Sommerdecke kühlt am besten?
Sommerdecken haben keine kühlenden Eigenschaften. Aber durch eine gute Atmungsaktivität können sie dafür sorgen, dass sich die Decke angenehm kühl auf der Haut anfühlt. Besonders ausgeprägt ist diese Eigenschaft bei Decken aus Baumwolle, Microfaser oder Lyocell.
Welche Sommerdecke bei starkem Schwitzen?
Lyocell ist sehr gut für Menschen geeignet, die nachts stark schwitzen. Die Kunstfaser kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Baumwolle und fühlt sich dennoch angenehm leicht an.