Silberfische – krabbelnde Fischchen in Küche und Badezimmer
ZULETZT Aktualisiert: 05. Mai 2023
Sie leben mit uns, werden aber oft erst beim nächtlichen Gang auf die Toilette oder an den Kühlschrank bemerkt: Silberfische. Die nachtaktiven und lichtscheuen Tiere flüchten tendenziell, sobald der erste Lichtschein den Raum erhellt. Ihre Farbe lässt sie zudem auf Fliesenfugen fast unsichtbar wirken.
Silberfische sind eine von knapp 500 Arten einer Insektenunterklasse, den Fischchen. Die urtümlichen Insekten bewohnen bereits seit geschätzten 300 Millionen Jahren unsere Erde. Sie haben ihrem Namen entsprechend einen silbrig glänzenden, schuppigen und spindelförmigen Körper und scheinen auf ihren sechs Beinchen förmlich über den Boden zu schwimmen.
Woher kommen Silberfische?
Silberfischchen lieben feuchtwarme Umgebungen und fühlen sich daher häufig in unseren Badezimmern und Küchen besonders wohl. Sie ernähren sich vorzugsweise von zuckerhaltigen Substanzen, was sich auch in ihrem wissenschaftlichen Namen (lepisma saccarina, zu Deutsch: Zuckergast) niederschlägt. Verstreute Zuckerkörner, unter Schränke gelaufene Kaltgetränke oder Mehlpuder lockt sie in die Küche. Doch auch in Klebstoffen, die zum Bau genutzt werden, finden sie ausreichend Kohlenhydrate. Ein Grund, weswegen ihnen der Ruf nachhängt, Tapete von den Wänden zu lösen, indem sie den Kleister fressen. Vielmehr verstecken sie sich allerdings einfach nur hinter bereits abgelöster Tapete, so wie auch in löchrigen Fugen, deren Zerstörung ihnen ebenfalls oft zu Unrecht angelastet wird. Im Gegensatz zu ihrem Ruf sind Silberfische sogar recht nützliche Untermieter. Sie ernähren sich bevorzugt von Hausstaubmilben und Schimmelpilzen, reduzieren also die allergieauslösenden Mengen der beiden Stoffe für den Menschen im Haushalt.
Silberfische bekämpfen – tut das Not?
Auch wenn Silberfische weder dem Menschen, seiner Gesundheit, noch der Wohnung schaden, möchten viele sie nicht als Untermieter dulden. Einige Menschen ekeln sich vor den kleinen Tieren und möchten die Silberfische loswerden. Respektvoll betrachtet sind die Insekten nützliche Indikatortiere oder sogar Nützlinge: Da sie sich bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur besonders wohlfühlen und zudem von Schimmel ernähren, sollten Sie das Augenmerk bei starkem Silberfischbefall eher auf die Ursachen lenken. Gegebenenfalls ist es klüger, zunächst das Raumklima zu optimieren oder nach der tatsächlich gesundheitsgefährdenden Nahrungsquelle für die Silberfische suchen. In einem schimmelfreien Raum mit ausgeglichenem Raumklima vermehren sich die Tiere nicht übermäßig und werden aufgrund ihrer zurückhaltenden Art auch selten gesichtet. Wer nicht jedes Lebewesen aus den eigenen vier Wänden jagt und die ein oder andere Hausspinne als natürlichen Fressfeind der Silberfische in einer Zimmerecke sein eigen nennt, trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in Innenräumen in Balance zu halten.
Silberfische loswerden – so geht’s!
Für das Silberfische Loswerden kursieren einige Tipps und Hausmittel, deren Resultat für die Tiere oft ein qualvoller Tod ist. Sehen Sie davon ab, Silberfischchen in selbstgebastelte Klebefallen aus Honig zu locken oder mit Backpulver-Zucker-Mixturen zu vergiften. Bedenken Sie auch, wenn Sie die Silberfische loswerden wollen, weil Sie sich ekeln: Sie müssen zahlreiche Silberfisch-Kadaver mit diesen Fallen entsorgen. Stattdessen können Sie versuchen, die Tiere mit Gerüchen zum Umzug zu bewegen: Zitrone, Essig oder Lavendelöl in einer Duftschale vertreibt die Insekten auf schonende Art. Sie können auch eine Lebendfalle bauen und die gefangenen Silberfische loswerden, indem Sie sie schonend aussetzen. Legen sie einfach die Kartoffelschalen vom letzten Kochen in eine Plastetüte auf den Boden. Achten Sie darauf, dass die Öffnung auch mit kurzen Beinchen vom Boden gut erreichbar ist. Am nächsten Morgen schnappen Sie sich als erste Amtshandlung die Tüte und tragen diese samt lebender Silberfische ins Freie.
Was kreucht denn da – Papierfischchen oder Silberfischchen?
Silberfische haben kein sonderliches Zerstörungspotenzial. Ganz im Gegensatz zu den ihnen zum Verwechseln ähnlich sehenden Papierfischchen. Die beiden in Wohnhäusern anzutreffenden Fischchen-Arten unterscheiden sich vor allem durch ihre Lebensweise. Während die Silberfische es lieber feucht und warm haben, mögen die Papierfischchen es vorzugsweise trocken. Die Fischchen, denen Sie in den Nassräumen begegnen, sind also aller Wahrscheinlichkeit nach die freundlichen Silberfischchen. Papierfischchen hingegen laufen Ihnen eher im heimischen Bücherregal über den Weg. Hier laben sie sich am Kleber, der die Seiten zusammenhält oder am Papier selbst. So sind diesen Fischchen bereits ganze Bibliotheken und Museen zum Opfer gefallen.
Woher kommen Silberfische?
Silberfische mögen feucht-warme Räume. Wer das Badezimmer stets richtig lüftet und die Küche nicht zu stark heizt, schafft ungünstige Bedingungen für die Insekten. Wohlfühlverstecke, wie lose Tapete oder Löcher in den Fugen, sollten ebenfalls ausgebessert werden. Da Silberfischchen sich gern von Schimmelpilzen ernähren, sollten Sie bei Silberfischbefall auch Schimmelbildung überprüfen.
Sind Silberfische gefährlich?
Silberfischchen sind keine Schädlinge. Da sie Hausstaubmilben und Schimmelpilze auf ihrem Speiseplan haben und so den Bestand für den Menschen reduzieren, könnten sie sogar als Nützlinge gesehen werden. Der verstärkte Auftritt von Silberfischchen in der Wohnung weist vielmehr auf Fehler beim Lüften, Heizen oder auf Schimmelbildung hin.
Wie wird man Silberfische wieder los?
Wer Silberfische loswerden möchte, sollte zunächst das Raumklima optimieren. Auch die Beseitigung von Nahrungsquellen kann helfen: Untersuchen Sie Ihre Räume auf Schimmelpilz. Entfernen Sie regelmäßig Haare und Hautschuppen im Badezimmer, etwa in Abflüssen und Bürsten, sowie Essensreste unter dem Kühlschrank und anderen schwer zugänglichen Stellen. Sehen Sie von Klebefallen ab, die die Tiere qualvoll töten. Versuchen Sie sie stattdessen mit Essig-, Lavendel- oder Zitronengeruch zu vertreiben.