Motten im Kleiderschrank? So werden Sie sie los
ZULETZT Aktualisiert: 15. Dezember 2023
Motten im Kleiderschrank erkennen Sie meist daran, dass sich Fraßlöcher in den Textilien befinden. Die Löcher sind klein und unregelmäßig über den gesamten Stoff verteilt. Sie sind gut von Fraßschäden des Teppichkäfers zu unterscheiden, die auf einen Bereich begrenzt und vergleichsweise groß sind. Haben sich Motten im Kleiderschrank eingenistet, verschwinden sie normalweise nicht von selbst, weshalb Sie eingreifen sollten.
Warum Motten gerne Textilien fressen
Schon mal den Kleiderschrank geöffnet und Löcher in Ihren Klamotten festgestellt? Dann haben Sie höchstwahrscheinlich Motten im Kleiderschrank. Die sogenannten Kleidermotten befallen bevorzugt Stoffe aus Tierhaaren wie Wolle, Seide, Kaschmir oder Leder und legen ihre Eier darauf ab. Hängen in Ihrem Kleiderschrank Mischtextilien, werden auch diese befallen. Die Tierchen benötigen das in Tierhaaren enthaltene Keratin für ihre Entwicklung. Keratin ist ein körpereigenes Protein, das ein wesentlicher Bestandteil von Haaren ist. Deshalb ernähren sich Motten auch von menschlichen Haaren und Hautschuppen, die an der Kleidung haften. Der Duft von Fell, Haaren und Schweiß ziehen Motten im Kleiderschrank regelrecht an – deshalb sollten Sie am besten auf tierische Textilien verzichten, um Motten im Kleiderschrank zu vermeiden. Schon allein Bommelmütze und Pelzkragen in den kalten Monaten können Motten in den Kleiderschrank anlocken. Motten lieben auch Polstermöbel, Decken und Teppiche. Pflanzliche Fasern wie Baumwolle oder Leinen werden zwar nicht befallen, allerdings nutzen sie die Fasern gerne für den Bau ihres Kokons.
Wie kommen Motten in den Kleiderschrank?
Motten gelangen meist auf ganz natürliche Weise in Haus. Sie leben in Vogelnestern oder nah an Säugetieren, sodass der Weg für die Motten ins Schlafzimmer nicht mehr weit ist. Oft kommen Motten aber auch mit Second-Hand-Kleidung oder gebrauchten Möbeln oder Teppichen in die vier Wände. Deshalb sollten Sie beim Kauf Ihre gebrauchten Textilien unbedingt begutachten.
Motten im Kleiderschrank müssen übrigens kein Zeichen mangelnder Hygiene sein. Textilien die längere Zeit nicht bewegt wurden, wie Decken oder Bezüge, werden bevorzugt befallen. Aufpassen Sollten Sie aber bei verschmutzten Textilien, wenn zum Beispiel irgendwo Essensreste daran haften. Das zieht die Motten an. Kleidermotten lieben dunkle, warme und ungestörte Plätze – deshalb sieht man auch die Löcher eher anstatt die Motten selbst. Sie vermehren sich darin. So befallen sie im Laufe der Zeit weitere Bereiche im Haushalt. Innerhalb eines Jahres können bis zu vier Mottengenerationen heranwachsen – was zur Folge hat, dass sie sich schlagartig vermehren.
Gut zu wissen: Im Gegensatz zu anderen Nachtfaltern werden Kleidermotten nicht von Lichtquellen angezogen. Sie werden zwar in der Dämmerung aktiv, sind aber sehr lichtscheu und verstecken sich sofort, wenn sie gestört werden. Kleidermotten sind von anderen Faltern dadurch zu unterscheiden, dass sie strohgelb verfärbt sind, einen seidigen Glanz haben und keine Punkte oder Flecken auf den Flügeln aufweisen. Sie halten sich nicht in der Küche oder in Vorratsräumen auf und fliegen flatternd-taumelnd.
Motten im Kleiderschrank bekämpfen
Entdecken Sie Fraßlöcher in Ihrer Kleidung, wird es höchste Zeit zu handeln. Denn dann ist der Befall von Motten im Kleiderschrank meist schon fortgeschritten. Vermeiden Sie chemische Anti-Motten-Mittel. Sie enthalten sehr oft Naphthalin, einen bizyklischen Kohlenwasserstoff, der gesundheitsgefährdend sein kann. Motten im Kleiderschrank bekämpfen Sie, indem Sie den Schrank ausräumen und ihn anschließend gründlich mit Essigwasser ausputzen. Der unangenehme Geruch von Essig soll Motten fernhalten. Die Motten legen ihre Eier gern in Kanten und Ritzen ab, weshalb Sie diese Stellen unbedingt behandeln müssen. Nutzen Sie für schwer erreichbare Stellen einen Föhn, denn Hitze zerstört die Motteneier. Notfalls sollten Sie Ihren Kleiderschrank auseinanderbauen und Ritzen versiegeln, um die Motten zu bekämpfen.
Waschen Sie Ihre Textilien, wenn möglich, bei 60 °C, um alle Motteneier und anderweitige Keime und Bakterien abzutöten. Gegen einen Befall auf empfindlicher Kleidung wirkt Kälte: Bewahren Sie Seide, Wolle und Leder mehrere Tage in einem Plastikbeutel im Gefrierschrank auf. Bei rund -18 °C über eine Woche werden alle Entwicklungsstadien der Motte. Wiederholen Sie diese Maßnahme ca. alle drei Wochen.
Schlupfwespen gegen Kleidermotten
Motten im Kleiderschrank bekämpfen mit Schlupfwespen ist eine weitere Möglichkeit. Die kleinen Wespen legen ihre Eier in den Motteneiern ab und verhindern auf diese Weise, dass sich Motteneier zu Larven entwickeln können. Wenn die Motteneier durch die Schlupfwespeneier abgestorben sind, haben die Wespen keine Lebensgrundlage mehr und verschwinden von selbst wieder. Insgesamt beträgt die Lebensdauer von Schlupfwespen nur etwa zehn Tage und sie stechen auch nicht, weshalb sie für uns Menschen und auch für unsere Haustiere ungefährlich sind. Schlupfwespen bekommen Sie in der Regel im Gartencenter oder Baumarkt.
Motten im Kleiderschrank vorbeugen
Damit Motten im Kleiderschrank erst gar nicht auftauchen, sollten Sie am besten auf tierische Textilien verzichten. Andernfalls können Sie Motten im Kleiderschrank vorbeugen, in dem Sie im Vorfeld einige Maßnahmen ergreifen. Vermeiden Sie es zum Beispiel, getragene Kleidung wieder in den Schrank zu legen. Der Geruch von Schweiß, Hautschuppen und Haaren zieht Motten an. Lagern Sie Ihre Kleidung nicht über einen längeren Zeitpunkt, ohne sie hin und wieder auf Mottenbefall zu kontrollieren. Lüften Sie Ihren Kleiderschrank immer mal wieder und wischen Sie ihn zusätzlich mit Essigwasser aus.
Außerdem haben sich einige Hausmittel zur Vorbeugung bewährt. Den Duft von Lavendel und Zedernholz mögen Motten im Schlafzimmer überhaupt nicht. Hängen Sie entsprechende Säckchen in den Kleiderschrank – Sie können sich gleichzeitig über den angenehmen Duft erfreuen.
Im Haushalt selbst helfen einfache, aber wirkungsvolle Vorsorgemaßnahmen, um Motten im Kleiderschrank vorzubeugen. Fliegennetze an Fenstern und Balkontüren hindern das Hereinfliegen von Motten und anderen Insekten. Wenn Sie merken, dass Sie Kleidungsstücke, Decken und ähnliches aus Wolle oder mit einem Wollanteil über einen längeren Zeitraum nicht nutzen, sollten Sie sie reinigen und gut verschlossen verpacken, zum Beispiel in Kleidersäcken oder Leinen-Bettbezügen. Außerdem sollten Kleidung, Decken oder Wandteppiche regelmäßig ausgeklopft, gelüftet und der Sonne ausgesetzt werden.
Wie bekomme ich Motten aus dem Schrank?
Räumen Sie Ihren Kleiderschrank aus und reinigen Sie die Fächer gründlich mit Essig. Den strengen Geruch mögen Motten überhaupt nicht. Schwer erreichbare Stellen sollten Sie mit einem Föhn behandeln. Damit die Motteneier auf den Textilien absterben, sollten Sie empfindliche Kleidung in einen Plastikbeutel packen und in den Gefrierschrank legen. Waschen Sie Ihre Kleidung ansonsten bei 60° C.
Wo verstecken sich Motten im Kleiderschrank?
Kleidermotten verstecken sich bevorzugt in kleinen Ritzen, Kanten oder auch zwischen der Kleidung selbst. Oft sieht man die Motten im Kleiderschrank nicht, da sie lichtscheu sind und sich sofort verstecken.