Hüftschmerzen nachts in Seitenlage: Tipps und Tricks zum Schlafen
ZULETZT Aktualisiert: 07. November 2024
Oft hinausgezögert und doch das Highlight am Ende eines anstrengenden Tages: das Zubettgehen. Doch kaum hast du dich ausgestreckt und in deine Bettdecke gekuschelt, sind sie da: Hüftschmerzen nachts in Seitenlage können den Schlaf immens stören. Die nächtlichen Hüftschmerzen sind weiter verbreitet, als du denkst. Einige Ursachen lassen sich schnell beheben, manchmal sind die Gründe für die Hüftschmerzen nachts im Liegen allerdings komplex.
Woher kommen Hüftschmerzen nachts?
Treten Hüftschmerzen nachts im Liegen auf, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Im Idealfall ist der Ursprung nicht körperlich. Eine ungünstige Matratze kann nachts Hüftschmerzen begünstigen oder sogar auslösen. Ein zu hart eingestellter Lattenrost oder eine Matratze, die im Hüftbereich nicht ausreichend nachgibt oder den Körper ungenügend stützt, lagert die Hüfte zu hoch oder zu tief. Eine Matratze, bei der alle relevanten Körperstellen richtig einsinken, kann helfen.
Körperliche Ursachen für Hüftschmerzen nachts:
- Überlastung durch Arbeit oder Sport
- Schleimbeutelentzündung
- Fehlhaltungen durch Beckenschiefstand oder Schonhaltung
- Hüftarthrose
- Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht)
- Rheumatische Beschwerden
- Bandscheibenvorfälle
- Infekte mit Gliederschmerzen
- Durchblutungsstörungen
- Schwangerschaft
Hüftschmerzen nachts: Seitenlage adé?
Hüftschmerzen nachts im Liegen treten besonders in Seitenlage auf? Das Schlafen auf der Seite ist die beliebteste Schlafposition. Die oft propagierte Rückenlage kann bei Hüftschmerzen in Seitenlage zwar Abhilfe schaffen, doch in einer anderen Position einzuschlafen als gewohnt, ist dem Schlaf meist nicht zuträglich. Die Einschlafposition zu ändern, kann zu einem verzögerten Einschlafen führen, einfach weil du nicht das Gefühl hast, bequem zu liegen. Glücklicherweise haben wir bei der Seitenlage die Wahl: Möchtest du lieber auf der linken Seite schlafen oder auf der rechten? Tatsächlich gibt es hier neben den persönlichen Vorlieben auch Unterschiede in der Auswirkung auf die körperlichen Abläufe, wie etwa die Verdauung. Hüftschmerzen nachts in Seitenlage können einseitig sein oder auf beiden Seiten auftreten. Bei beidseitigen Hüftschmerzen kann kurzfristig ein häufiger Lagewechsel helfen, langfristig solltest du die Ursachen ärztlich abklären und behandeln lassen.
Hüftschmerzen nachts: Wechseljahre als Ursache
In den Wechseljahren passiert so einiges mit dem Körper. Die Konzentration der Hormone, vor allem Östrogen, Gestagen und Progesteron, verändert sich allmählich. Nach und nach fällt der Spiegel der Botenstoffe ab – jedoch leider nicht gemeinsam. Die Balance, die sich mühsam mit der Pubertät einpendelte und bei gesunden Menschen lediglich von einer Schwangerschaft aus dem Gleichgewicht gebracht werden konnte, gerät aus den Fugen. Die Folgen dieser Veränderungen spüren die Betroffenen psychisch und physisch. Eine geringe Östrogen-Konzentration kann sich negativ auf die Durchblutung und die Flüssigkeitsversorgung von Gelenkhäuten und dem Bindegewebe rund um die Gelenke auswirken. Das kann die Beweglichkeit der Gelenke einschränken und langfristig zu Hüftschmerzen nachts und an weiteren Gelenken führen. Zudem wirkt Östrogen antientzündlich und das rasante Senken des Hormonspiegels kann demzufolge Entzündungen begünstigen.
Keine Angst vor Hormongabe: Eine hormonelle Therapie kann bei einem weiten Spektrum von psychischen und physischen Beschwerden in den Wechseljahren helfen.
Orthopädisches Long COVID
In der Akutphase der Corona-Pandemie häufte sich das Auftreten von Hüftkopfnekrosen bei jungen aktiven Menschen. Bei dieser mit nächtlichen Hüftschmerzen einhergehenden Erkrankung wird der Knochen im Bereich der Hüfte unwiederbringlich zerstört. Die Ursache liegt wahrscheinlich in einer Wechselwirkung mit hoher und langanhaltender Cortison-Gabe, das bei einem schweren Verlauf von COVID-19 lebensrettend eingesetzt wird. Die Hüftkopfnekrose, deren Entstehen sich durch Hüftschmerzen nachts ankündigen kann, wird daher zu den Long-COVID-Erkrankungen gerechnet. Doch auch in anderen Zusammenhängen mit einer Cortison-Therapie kann die Zerstörung des Hüftknochens auftreten und bedarf unbedingt medizinischer Behandlung.
Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein nachts: Achtung!
Schmerzen in der Hüfte mit Ausstrahlung ins Bein nachts können ein klares Warnzeichen für den Beginn einer Hüftarthrose sein. Die Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung und in erster Linie eine Verschleißerscheinung durch Alter oder Überbeanspruchung. Dabei wird der Gelenkknorpel zerstört, der die Beweglichkeit zwischen den zwei Knochen sichern soll, die in einem Gelenk aufeinandertreffen. Ohne den Knorpel bewegen sich die Knochen direkt aufeinander, was zu schmerzhaften Reibungen führt. Lasse ausstrahlenden Schmerz in jedem Fall immer ärztlich abklären.
Was tun bei Hüftschmerzen beim Liegen?
Wenn dich Hüftschmerzen nachts plagen, wirst du in erster Linie instinktiv häufiger die Schlafposition wechseln. Hüftschmerzen nachts in Seitenlage sind besonders häufig und lassen sich beispielsweise mit Drehen auf die andere Seite oder in die Rückenlage kurzfristig lindern. Sollten die Hüftschmerzen nachts über einen längeren Zeitraum auftreten, solltest du körperliche Ursachen medizinisch abklären lassen und prüfen, ob deine Matratze noch geeignet für dich ist.
Hüftschmerzen nachts: Was kann das sein?
Je nachdem, ob die Schmerzen ausschließlich nachts oder auch tagsüber auftreten und ob sie auf die Hüfte begrenzt sind oder in andere Körperteile ausstrahlen, kann das auf unterschiedliche Ursachen der Hüftschmerzen nachts im Liegen hindeuten:
- Schleimbeutelentzündung
- Ungeeignete Matratze oder Lattenrost
- Wechseljahre
- Arthrose
- Long Covid
- u. v. m
Treten die Schmerzen über einen längeren Zeitraum auf, kläre sie unbedingt medizinisch ab.