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Daunendecke waschen: So wird’s gemacht

Foto: Eine einzelne Daunenfeder auf schwarzem Grund. Ein Wassertropfen liegt auf einigen Fderasten und vergrößert diese optisch leicht.

Daunendecken, Daunenkissen und alle mit Federn gefüllten Bettwaren sind kein sanftes Ruhekissen, sondern Produkte, die nur dank Tierleid existieren können. Wenn du noch eine Daunendecke besitzt, sollte das Grund genug sein, besonders pfleglich damit umzugehen. Die Daunendecke waschen, aber richtig, verlängert die Haltbarkeit und reduziert so indirekt die Nachfrage. Durch falsche Pflege kannst du die Lebensdauer der Federbetten allerdings drastisch verkürzen. Also Augen auf beim Daunendecke waschen.

Daunendecke waschen – Tierleid vermeiden

Bei richtiger Pflege kannst du deine Daunendecke etwa 15 Jahre verwenden. Wenn du deine Daunendecke professionell waschen lässt, kannst du die Dauer sogar auf mehrere Jahrzehnte ausdehnen. Ob sich das am Ende finanziell rechnet, ist fraglich. Im Alltag genügt es, wenn du die Daunendecke auslüften lässt. Idealerweise an der frischen Luft, allerdings nicht direkt in der Sonne. Durch die Hitze können die Daunen austrocknen und brüchig werden. Ab und an solltest du deine Daunendecke waschen, da sich die Federäste sonst mit den Verschmutzungen untereinander verkleben. Zu häufiges oder falsches Waschen kann die Daunen jedoch aufquellen oder abbrechen.

Neue Decke ohne Daunen

Foto: Ein Nest aus Daunen mit fünf Eiern darin.

Sollte deine Daunendecke innerlich spürbar verklumpt sein und dich nicht mehr gleichmäßig angenehm zudecken, kannst du noch einen letzten Rettungsversuch mit professioneller Reinigung unternehmen. Entscheidest du dich für eine neue Bettdecke, entscheide dich gegen eine aus Daunen. Egal, was die Werbung verspricht, es handelt sich um ein Massenprodukt, das nicht schonend hergestellt werden kann. Selbst Eiderdaunen, die angeblich handgesammelt werden und den Enten ganz natürlich ausgefallen sind, sind häufig Augenwischerei in Sachen Tierschutz. Davon abgesehen, dass es kaum Kontrollen gibt, benötigen die Eiderenten die Federn selbst für den Nestbau und erfahren unnötig Stress bei der Fortpflanzung durch den Federraub. Zudem fallen nicht genug Federn für die Nachfrage „von alleine“ aus. Nachgeholfen und aufgestockt wird mit Daunen und Federn aus der Massentierhaltung, die teilweise im sogenannten Lebendrupf, den verängstigten Tieren unter Schmerzen ausgerissen werden, bevor sie in die Schlachtung gehen. Denn nach dem Töten wären die Federn, teils blutverschmiert, nicht mehr zu gebrauchen.

Besser als Daunen: Pflanzliche und synthetische Füllungen aus Materialien, die extra für ein wohltemperiertes Liegegefühl hergestellt werden, sind ethisch und oft auch qualitativ die bessere Wahl.

Foto: Eine zusammengerollte Bettdecke, auf der eine Baumwollblüte liegt.

Daunendecke selber waschen

Du kannst deine Daunendecke zu Hause in der Waschmaschine waschen. Voraussetzung dafür ist, dass die Decke in die Trommel passt. Viele Waschmaschinen haben ein Fassungsvermögen von fünf bis sieben Kilo. Kleinere Daunendecken sollten dort gut hineinpassen, bei größeren könnte es problematisch werden. Zumal Daunendecken nicht in die Maschine gequetscht oder gedrückt werden sollten – das könnte die Daunen beschädigen. Kleinere Risse oder Löcher solltest du vor der Wäsche stopfen. Ansonsten könnten sie während des Waschgangs aufgehen und die gesamte Füllung in der Maschine verteilen.

Illustration: Ein geöffneter Wäschetrockner aus dem durch Wellen symbolisiert heiße Luft strömt; dazu der Text: ungefähr 30 °C.

Daunendecke waschen: Ohne Trockner geht’s nicht

Hast du zu Hause keinen geeigneten Trockner, solltest du besser die Finger vom Daunendecke waschen lassen. Denn an der Luft können die Daunen nicht vollständig durchtrocknen. Geeignet ist ein Trockner für das Trocknen von Daunen, wenn er groß genug ist (kein Drücken und kein Quetschen) und sich die Temperatur niedrig einstellen lässt. Industrietrockner, wie du sie im Waschsalon oder in Wäschereien findest, können sogar mit kalter Luft trocknen. Ein Trockner für den Heimgebrauch sollte sich zumindest auf 40, besser auf 30 °C herunterregeln lassen. Es kann sein, dass du mehrere Durchläufe brauchst, bis die Daunendecke trocken ist.

Tipp: Trocknerkugeln oder Tennisbälle im Trockner schütteln die Daunen auf und machen die Daunendecke schön bauschig.

Foto: Blick in einen Trockner, in dem eine Daunendecke liegt.

Schonend waschen, extra Spülgang, kaum schleudern

Bei wie viel Grad du deine Daunendecke waschen kannst, steht auf dem Wäschezeichen. Einige Exemplare lassen sich nur bei 30 oder 40 °C waschen. Leidest du an einer Hausstaubmilbenallergie, prüfe – am besten vor dem Kauf der Daunendecke – ob sie sich bei 60 °C waschen lässt. Denn erst ab dieser Temperatur sterben die Milben und die meisten Keime zuverlässig ab. Einige neue Waschmaschinen haben ein spezielles Daunenprogramm. Der Feinwaschgang oder Schonwaschgang genügt aber auch. Darüber hinaus solltest du einen zusätzlichen Spülgang einstellen. Bei neueren Maschinen lässt sich das vor der Wäsche einprogrammieren, bei älteren Modellen kannst du die Maschine nach dem eigentlichen Waschgang noch einmal auf „Spülen“ starten. So stellst du sicher, dass keine Waschmittelreste zurückbleiben, die die Daunen verkleben könnten. Die Umdrehungszahl des Schleudergangs solltest du so niedrig wie möglich einstellen, am besten auf 400 Umdrehungen die Minute. Bei einer höheren Umdrehungszahl können die Daunen brechen und die Decke verliert ihre Bauschkraft.

Welches Waschmittel brauche ich zum Daunendecke waschen?

Kein Weichspüler, mindestens Feinwaschmittel, besser Daunenwaschmittel. Ein einfaches Daunenwaschmittel bekommst du für ein paar Euro im Drogeriemarkt. Zur Not kannst du sogar ein mildes Shampoo oder Feinwaschmittel verwenden, solange sich darin kein Weichspüler befindet. Das Hinzugeben von Weichspüler solltest du bei Daunen unbedingt vermeiden. Denn Weichspüler greift die natürliche Fettschicht der Daunen an. Die Folge: Die Daunen verlieren ihre Bauschkraft, isolieren die Wärme nicht mehr so gut und können im schlimmsten Fall verklumpen.

Kann ich eine Daunendecke von Hand waschen?

Passt die Daunendecke nicht in die Waschmaschine, bleibt noch die Handwäsche. Sofern du eine Badewanne und die Muße hast, ein paar Stunden mit der Wäsche deiner Daunendecke zu verbringen. Denn am Ende sollten sich keine Waschmittelreste mehr in der Füllung befinden – und das dauert bei der Handwäsche. Ambesten weichst du alles vorm Daunendecke waschen mindestens eine Stunde ein. Anschließend solltest du rund sechsmal spülen, da das Spülen per Hand nicht so effektiv ist wie in der Maschine. Zum Abschluss muss die Decke in den Trockner – eine Lufttrocknung ist selbst bei häufigem Wenden und Aufschütteln nicht empfehlenswert.

Daunendecke waschen in Waschsalon und Wäscherei zu teuer?

Wenn die heimische Waschmaschine zu klein ist, bleibt dir der Gang in den Waschsalon. Dort findest du extra große Waschmaschinen mit doppeltem Fassungsvermögen. Noch bequemer ist es, die Daunendecke waschen zu lassen – Wäschereien bieten das an. Eine Daunendecke waschen lassen kostet zwischen 30 und 50 Euro. Wäschereien bieten außerdem an, die Füllung und den Bezug separat zu waschen. Das ist zwar gründlicher, kostet aber bis zu 150 Euro. Am Ende musst du selbst abwägen, ob eine neue Bettdecke ohne Tierleid, dafür aber unkomplizierter zu waschen, nicht die bessere Alternative ist.

Übrigens: Ein bis zwei Mal im Jahr sollte auch das Kopfkissen gewaschen werden. Und, wenn möglich, mindestens einmal im Jahr der Matratzenbezug.

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