Vielen Menschen fällt es schwer, morgens aus dem Bett zu kommen, was besonders im Winter häufig der Fall ist. In solchen Fällen kann ein Tageslichtwecker, auch Wake-Up-Light genannt, Abhilfe schaffen. Der Tageslichtwecker unterstützt das natürliche Aufstehen mittels Licht, indem er den Sonnenaufgang simuliert. Im Sommer, wenn es eher als im Winter hell wird und die Sonne uns erwachen lässt, fällt das Aufstehen den meisten Menschen leichter.
Warum und das Aufstehen im Sommer leichter fällt
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit müssen wir oft noch vor dem Sonnenaufgang aus dem Bett. Dann hat unsere Müdigkeit einen biologischen Hintergrund. Unser Hormonhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Das Aufstehen fällt schwerer und der Tag startet mit weitaus mehr Müdigkeit.
Vor der Industrialisierung, festen Kernarbeitszeiten und elektrischem Licht passte der Mensch noch seinen Wach-Schlaf-Rhythmus äußeren Gegebenheiten an: dem Sonnenlicht und den Tierstimmen. Heute, ohne diesen natürlichen Rhythmus, ist der Mensch auf Wecker angewiesen.
Die Evolution des Weckers hat ihre ganz eigene Geschichte. Die künstlichen Weckmechanismen treiben mit fortschreitender Technologisierung wahre Blüten für Menschen, die mehr als einen Weckruf zum Aufstehen benötigen, um nicht zu verschlafen. So gibt es Wecker, die wegfliegen, damit der zu Weckende aufstehen und sie fangen muss, Wecker, die mittels einer Laserkanone ausgeschossen werden müssen und Tageslichtwecker. Was das Besondere am Tageslichtwecker ist und wie Sie den für sich besten Wecker bestimmen, erklären wir im folgenden Artikel.
Wie ein Tageslichtwecker funktioniert
Der Tageslichtwecker unterstützt das natürliche Aufstehen mittels Licht. Bis zu einer Stunde vor der eigentlichen Weckzeit simuliert dieser Wecker einen Sonnenaufgang, indem er stufenweise heller werdendes Licht auf den Schlafenden fallen lässt. Auf diese Weise wird die Produktion des Hormons Melatonin gestoppt. Melatonin wirkt schlaffördernd. Stattdessen regt der Lichteinfall die Ausschüttung von Serotonin an. Unser Gehirn reagiert darauf mit der Einleitung eines morgendlichen Schlafphasenzyklus: Das Aufstehen wird langsam vorbereitet, wir verfallen nicht mehr in REM- oder Tiefschlaf, sondern wechseln nur noch zwischen Leichtschlafphase und Einschlafphase.
Erfunden wurde die Simulation einer künstlich aufgehenden und untergehenden Sonne für die Geflügelzucht. Mit optimierten Tag-Nacht-Zyklen versuchen Züchter eine gesteigerte Nahrungsauf- und damit Gewichtszunahme ihrer Masthähnchen zu erreichen. Für Menschen, die auch im Winter „mit den Hühnern aufstehen“ müssen, wurde diese Technologie erfolgreich adaptiert.
Beim Aufstellen des Tageslichtweckers ist es wichtig, vor dem ersten Wecken den Einfallwinkel des Lichts zu testen. Um auf den Hormonhaushalt zu wirken, sollte das Licht direkt auf die Augen des Schlafenden fallen. Das entspricht in der Regel einem Abstand zum Kopf von maximal 70 cm. Legen Sie sich bei eingeschaltetem Wecklicht testweise ins Bett und richten Sie den Lichtkegel so aus, dass der Weckeffekt wie gewünscht eintritt. Damit können Sie die großen Unterschiede in den LUX-Werten der unterschiedlichen Wecker-Modelle ausgleichen.
Welche Funktionen sollte der Tageslichtwecker haben?
Das Angebot an Tageslichtweckern ist immens und unübersichtlich. Wer auf der Suche nach einem geeigneten Wake-Up-Wecker ist, findet zahlreiche Angebote auf vielen irreführenden Testseiten: LED oder Halogen? Batterie oder Strom? Natürliche Wecktöne, Radio oder Alarm? Worauf sollten Sie wirklich achten?
Dimmbarkeit
Das Wichtigste zuerst: Wie lang ist der Vorlauf, den Ihnen das Licht für ein natürliches Aufwachen bietet? Der simulierte Sonnenaufgang sollte nicht kürzer als 30 Minuten sein. Diese Zeit brauchen Sie, damit der Hormonspiegel derart gekippt wird, dass Ihr Körper in die Aufwachphase gelangt.
Wichtig ist auch, wie abrupt sich das Licht einschaltet. Bei manchen Weckern werden Sie bereits bei den ersten „Dämmerungsaktivitäten“ unsanft durch viel zu grelles Licht aus dem Schlaf gerissen. Das ist nicht Sinn eines Tageslichtweckers. Die Simulation eines Sonnenaufgangs sollte nicht zu intensiv beginnen und sich über einen längeren Zeitraum langsam steigern. Viele Lichtwecker unterstützen mit einem simulierten Sonnenuntergang auch das Einschlafen.
Da Tageslichtwecker häufig auch als Nachttischlampe genutzt werden, stellen Sie sicher, dass diese Funktion nicht mit der Weckfunktion gekoppelt ist. Beim An- und Ausschalten des Lichts am Abend und in der Nacht sollten idealerweise nicht plötzlich laute Tiergeräusche erklingen oder grelles Licht erstrahlen.
Wichtig ist auch die Dimmbarkeit der Zeitanzeige. Ist die Uhrzeit selbst in einem zu grellen Licht gehalten, stört das beim Ein- und Durchschlafen.
LED oder Halogen?
Die meisten Tageslichtwecker sind mit Leuchtdioden, also LEDs, ausgestattet. Diese haben eine besonders lange Lebenszeit und sind äußerst sparsam im Stromverbrauch. Nachteilig ist, dass LEDs in der Regel nicht ausgetauscht werden können. Das ist bei einer durchschnittlichen Haltbarkeit von etwa 20 Jahren jedoch ausreichend.
Gehen LED-Wecker noch während der Garantiezeit kaputt, erhalten Sie vom Händler in der Regel ein Austauschmodell. Ein Austausch der Leuchtmittel wird weitaus seltener vorgenommen, da sich der Aufwand wirtschaftlich oft nicht rechnet. Aus ökologischer Sicht ist diese Vorgehensweise fragwürdig. Wer nachhaltig denkt, sollte sich daher im Vorfeld beim Händler über diese Eventualität informieren.
Wenige Hersteller verbauen auch Halogenleuchten im Tageslichtwecker. Diese sind kostenintensiver, bieten dafür aber dem Nutzer die Möglichkeit, sie zu ersetzen.
Natürliche Lichter und Töne
Einige Tageslichtwecker werden damit beworben, besonders natürliches Licht zu haben oder verschiedene Lichtfarben aufzuweisen. Unterschiedliche Farben sorgen zwar für stimmungsvolles Ambiente, eine wachmachende Wirkung auf den Körper hat allerdings nur helles Licht mit hohem Blauanteil.
Naturtöne wie Vogelgezwitscher, Wasserrauschen und Wind tragen zwar nicht maßgeblich zum Weckerfolg bei, können aber eine angenehme Wirkung auf die Stimmung am Morgen haben.
Intuitive Bedienbarkeit
Viele Funktionen in einem Wecker sind ein guter Ansatz, doch sie sollten intuitiv verständlich und den Gegebenheiten im Schlafzimmer folgend, auch im Dunkeln leicht zu befolgen sein. Einige Displays passen sich automatisch an die Helligkeit der Umgebung an – ohne ein weiteres Zutun des Nutzers.
Sicherer Batteriebetrieb
Im Fall eines Stromausfalls ist es sinnvoll, wenn der Wecker automatisch auf Batteriebetrieb umstellt und Sie am nächsten Morgen trotzdem pünktlich aus den Federn kommen. Dabei sollten Sie beachten, dass Funktionen durch den Batteriebetrieb eingeschränkt werden können. Einige Wecker verlieren jegliche Voreinstellungen, wenn sie einmal vom Strom genommen wurden, und müssen komplett neu eingestellt werden. Je nach Aufwand der Einstellungen nimmt das viel Zeit in Anspruch und kann daher als Ausschlusskriterium beim Kauf gelten.
App-Synergien beim Tageslichtwecker
Einige Wecker sind mit Apps verbunden. Hier sollten Sie unterscheiden, ob der Wecker ausschließlich App-gesteuert oder die App Zusatzfunktionen wie Schlafüberwachung, Temperaturaufzeichnungen und Optimierungsmöglichkeiten für Ihren Schlaf bieten soll. Fragen Sie sich vor dem Kauf: Sind in der App brauchbare Extras, mit denen Sie Ihren Schlaf gesünder und effektiver gestalten können, als Zusatzoptionen enthalten? Oder muss der Tageslichtwecker ausschließlich über die App eingestellt werden? Ist die App obligatorisch, kann es je nach Mobiltelefon und Betriebssystem zu Funktionseinschränkungen kommen. Im schlimmsten Fall sind Handy und Wecker komplett inkompatibel, der App-gesteuerte Wecker somit unbrauchbar.
Beim Kauf eines Tageslichtweckers gilt es, viele Kriterien zu beachten. Preislich befinden sich Wecker, die alle Funktionalitäten gut abdecken, oft in einem gehobenen Niveau. Ein Wake-Up-Light kann vorteilhaft für Menschen sein, die im Winter schwer aus dem Bett kommen, sehr früh aufstehen müssen und zudem noch recht sensibel auf Umwelteinflüsse wie Licht reagieren.
Was ist ein Tageslichtwecker?
Ein Tageslichtwecker ist ein spezieller Lichtwecker, der den Sonnenaufgang simuliert, indem er stufenweise heller werdendes Licht auf den Schlafenden fallen lässt. Durch den Lichteinfall wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin gebremst und die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin angeregt, was das Aufwachen auf natürliche Weise vereinfachen kann.
Wie funktioniert ein Tageslichtwecker?
Ein Wake-Up-Light signalisiert dem Körper vor der eigentlichen Weckzeit den Sonnenaufgang. Dabei wird der Lichtwecker über einen vorbestimmten Zeitraum immer heller. Helligkeit und Dauer des Aufleuchtens können individuell eingestellt werden. Naturtöne wie Vogelgezwitscher, Wasserrauschen und Wind können zusätzlich eine angenehme Stimmung am Morgen schaffen.
Ist ein Lichtwecker sinnvoll?
Tageslichtwecker eignen sich vor allem für Menschen, die im Winter nur schwer aus dem Bett kommen oder sehr früh aufstehen müssen. Für lichtempfindliche Menschen kann der Tageslichtwecker durch seinen schonenden Lichteinfall ebenfalls hilfreich sein. Eine wachmachende Wirkung auf den Körper hat allerdings nur helles Licht mit hohem Blauanteil, weshalb man vor dem Kauf eines Wake-Up-Lights alle Kriterien und Funktionalitäten prüfen sollte.