Unter der Bezeichnung Seniorenbett versteht man Betten, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen ausgerichtet sind. In erster Linie liegt die Matratze auf einem höheren Niveau. Die erhöhte Liegefläche erleichtert das Aufstehen aus dem Bett.
Der Begriff Seniorenbett ist nicht explizit definiert, daher fallen Komfort und Funktionen je nach Anbieter und Modell unterschiedlich aus. So gibt es keine Festlegung, ab welcher Höhe ein Bett als Seniorenbett gilt. Auch welchen Funktionsumfang ein Seniorenbett aufweisen muss, steht nicht fest.
Betten abgestimmt auf Senioren
Mit zunehmendem Alter verändert sich die körperliche Konstitution eines jeden Menschen. Wenn dann das Aufstehen zur Herausforderung wird, ändern sich die Ansprüche an das Bett. Mehr Komfort ist gefragt. Ziel ist es, möglichst lange mobil zu bleiben und ohne Hilfe zurechtzukommen.
Obwohl sich solche Komfortbetten nicht nur an Senioren richten, hat sich die Bezeichnung Seniorenbett verbreitet. Seniorenbetten sind nicht mit Pflegebetten zu verwechseln. Im Wesentlichen ist ein Seniorenbett nichts anderes als ein herkömmliches Bett mit seniorengerechter Ausstattung. Zu dieser Ausstattung gehört in erster Linie ein erhöhtes Bettgestell, das den Ein- und Ausstieg einfacher gestaltet.
Ein elektrischer Lattenrost fürs Seniorenbett
Ein elektrischer Lattenrost, bei dem sich ohne Kraftaufwand Kopf- und Fußteil verstellen lassen, ist für jeden komfortabel. Im Seniorenbett kann ein elektrischer Lattenrost jedoch weitaus mehr als nur reinen Komfort bieten. Lässt sich mit dem Kopfteil auch der Rückenbereich verstellen, erleichtert ein elektrischer Lattenrost zusätzlich das Hinlegen oder Aufstehen aus dem Bett. Jedoch sollte vor dem Kauf sichergestellt werden, dass die zum Teil sehr unterschiedlichen Verstell-Mechanismen zu den persönlichen Bedürfnissen passen.
Ideale Höhe eines Seniorenbetts
Die richtige Höhe des Seniorenbetts hängt von der Körpergröße ab und orientiert sich an der persönlichen Sitzhöhe. Da Matratzen weicher sind als gewöhnliche Sitzpolster, muss die Einsinktiefe beim Sitzen auf der Matratze berücksichtigt werden. Die Matratze sollte dabei in der Höhe weit genug über die Bettkante hinausragen, damit beim Sitzen die Oberschenkel nicht mit der Kante in Berührung kommen. Denn das kann zu Druckschmerz führen und bei längerem Sitzen die Durchblutung in den Beinen beeinträchtigen. Einige Seniorenbetten besitzen daher im Bereich der Einstiegs- und Ausstiegskante eine Aussparung, um den Kontakt der Bettkante mit den Oberschenkeln zu vermeiden. Das Bettgestell ist also idealerweise ein paar Zentimeter niedriger als die Sitzhöhe. Die Höhe der Liegefläche, also die Matratzenoberkante, sollte hingegen etwas über der eigentlichen Sitzhöhe liegen. Je nach Körpergröße liegt die richtige Bettgestellhöhe zwischen etwa 40 und 60 cm. Der Fachhandel bezeichnet allerdings Betten erst ab einer Höhe von 50 cm als Seniorenbett.
Welche Matratze passt ins Seniorenbett?
Ältere Menschen neigen dazu, weichere Matratzen zu bevorzugen. Häufig entwickeln sie ein sensibles Druckempfinden und nehmen daher das weiche Liegegefühl als komfortabler wahr. Eine zu weiche Matratze erschwert allerdings das Umdrehen während des Schlafens. Dies ist für ältere Menschen aufgrund von Muskelschwäche häufig ohnehin schon problematisch. Das Risiko des Wundliegens (Dekubitus) steigt. Schwere Personen sollten deshalb zu einer Matratze mit festerem Härtegrad greifen, um angenehm schlafen zu können.
Ganz gleich, ob weich oder fest, während der Tiefschlafphase, wenn die Muskulatur erschlafft, benötigt der Körper ausreichend Unterstützung. Die optimale Lagerung der Wirbelsäule entlastet zudem die Bandscheiben und begünstigt deren Regeneration. Um das zu erreichen, sind moderne Matratzen besonders punktelastisch und in mehrere Bereiche unterteilt, die optimal auf die jeweilige Körperpartie abgestimmt sind. Eine seniorengerechte Matratze sollte außerdem leicht sein. Eine leichte Matratze erweist sich besonders praktisch im Seniorenbett beim Beziehen, Drehen oder Wenden.
Gute Matratze fürs Seniorenbett
Die BODYGUARD® Anti-Kartell-Matratze hat ein leichtes Raumgewicht. In der Größe 90 x 200 cm bringt sie rund 12 kg auf die Waage. Zudem unterstützen die symmetrisch angeordneten Ergonomiemodule und die hohe Punktelastizität den Körper dort, wo er Unterstützung benötigt. So liegen auf der BODYGUARD® Anti-Kartell-Matratze unterschiedliche Körperformen in jeder Schlafposition gut.
Boxspringbett für Senioren
Boxspringbetten richten sich nicht ausschließlich an eine bestimmte Zielgruppe. Grundsätzlich eignen sich Boxspringbetten für Senioren genauso wie gewöhnliche Betten. Dem gesteigerten Komfortbedürfnis vieler älterer Menschen kommen die bauartbedingt höheren Boxspringbetten entgegen. Je nach Modell lässt sich die Höhe des Betteinstiegs bei Boxspringbetten anpassen. Entweder wählt man ein Modell in entsprechender Höhe oder variiert die Höhe, indem man die Bettfüße, die Matratzen oder die Topperauflage austauscht. Der Handel bietet Modelle mit und ohne elektrisch verstellbarem Unterbau. Ob der höhere Preis gegenüber einem Seniorenbett mit Lattenrost gerechtfertigt ist, ist fraglich. Fest steht, dass der Aufbau aus Federkasten, Matratze und Topper keine ergonomischen Vorteile im Vergleich zu Betten mit Lattenrost und hochwertiger Matratze bringt.
Sind Wasserbetten für Senioren geeignet?
Ursprünglich wurde das Wasserbett entwickelt, um das Wundliegen bettlägeriger Menschen zu verhindern. Heutzutage finden sich Wasserbetten auch in Privathaushalten. Deren Besitzer schwören auf das unvergleichliche Liegeerlebnis. Doch der hohe Preis und die mit einem Wasserbett einhergehenden Einschränkungen sind Grund für seine geringe Verbreitung. Laufende Kosten für das Beheizen des Wassers, ein hoher Pflegeaufwand und fehlende Komfortfunktionen, wie ein verstellbares Kopf- und Fußteil, machen das Wasserbett für Senioren wenig attraktiv. Moderne Schaumstoffmatratzen in einem Seniorenbett bieten hervorragenden Liegekomfort und eignen sich gut für elektrisch verstellbare Lattenroste.
Dekubitus im Seniorenbett?
Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder bettlägerige Menschen können sich aufgrund längerer Druckbelastung auf die immer gleichen Körperpartien wundliegen. Ein solches Druckgeschwür nennt man in der Fachsprache Dekubitus. Liegt ein Körper längere Zeit auf ein und derselben Stelle, führt der Druck an den Kontaktflächen des Gewebes zu Durchblutungsstörungen. Hält dieser Zustand an, wird das Gewebe geschädigt und entzündet sich. Die Folge sind offene Wunden der oberen Hautschichten. Um Dekubitus vorzubeugen, wechseln Pflegekräfte regelmäßig die Liegeposition des Patienten.
Wer unter Dekubitus im Seniorenbett leidet, sollte umgehend einen Arzt konsultieren. Seniorenbetten steigern zwar den Komfort, sind aber kein Ersatz für ein Pflegebett. Pflegebetten sind standardisiert und kommen in der Kranken- und Altenpflege zum Einsatz. Sie sind auf die Bedürfnisse bettlägeriger Personen und des Pflegepersonals abgestimmt. In Pflegebetten werden spezielle Matratzen eingesetzt. Abhängig vom Gewicht und den Vorlieben des Nutzers kann eine Matratze mit entsprechendem Härtegrad gewählt werden.
Dekubituspatienten benötigen zur Therapie sogenannte Weichlagerungsmatratzen oder Matratzen mit Wechseldrucksystem. Hier spielt der Härtegrad eine untergeordnete Rolle. Die Dekubitusbehandlung steht im Vordergrund. Weichlagerungsmatratzen bestehen meist aus hochelastischem Schaumstoff, der den Auflagedruck verringert und damit die Durchblutung fördert. Wechseldrucksysteme funktionieren ähnlich wie Luftmatratzen. bestehen aus mehren mit Luft gefüllten Kammern, die unabhängig voneinander entleert und wieder mit Luft gefüllt werden. Die Druckbelastung der Auflagefläche ändert sich kontinuierlich. Es gibt keinen permanenten Druck auf die Haut. Eine gute Durchblutung ist gewährleistet. Ein regelmäßiges Umlagern der Patienten durch Pflegekräfte ist dennoch bei beiden Dekubitusmatratzen unerlässlich.