Punktelastizität: Weingläser auf Matratzen
ZULETZT Aktualisiert: 06. November 2024
Die Punktelastizität ist ein häufig genanntes Qualitätsmerkmal für Matratzen. Denn in den meisten Fällen ist eine punktelastische Matratze notwendig, um eine ergonomisch korrekte Lagerung der Wirbelsäule zu ermöglichen. Erstaunlich ist, dass der Begriff Punktelastizität – so wie er in der Matratzenbranche verwendet wird – eigentlich nicht existiert, zumindest nicht in der Physik. Weil eine offizielle Definition im physikalischen Sinne fehlt, wird dieses Wort in Produktbeschreibungen gerne großzügig eingesetzt. Um potentiellen Kunden zu veranschaulichen, was mit Punktelastizität bei Matratzen gemeint ist, wird gerne ein volles Rotweinglas auf die Matratze gestellt, während um das Glas herum Druck auf die Matratze ausgeübt wird.
Das ist Punktelastizität bei Matratzen
In der Physik beschreibt die Elastizität die Fähigkeit eines Körpers oder Werkstoffes, unter der Einwirkung von Kraft seine Form zu verändern und diese wiederherzustellen, wenn besagte Kraft weggenommen wird. In welcher Art und Weise der elastische Körper dabei seine Form verändert, lässt sich dadurch nicht beschreiben. In den meisten Fällen ist eine punktuelle Elastizität für die richtige Wirbelsäulenhaltung empfehlenswert. Naheliegend, dass sich in der Matratzenbranche dafür der Begriff Punktelastizität etabliert hat.
Punktelastizität bei Matratzen: ein dehnbarer Begriff
Die meisten Latexmatratzen und Schaumstoffmatratzen sowie einige Federkernmatratzen sind punktelastisch. Viel sagt das über die Eigenschaften der Matratze nicht aus. Es kommt darauf an, wie punktelastisch eine Matratze ist. Wünschenswert ist eine besonders hohe Punktelastizität vor allem für Seiten- und Rückenschläfer. So werden nur die Körperteile entlastet, die entlastet werden sollen – wie die Schulter oder das Becken – und nicht die Bereiche um diese Partien herum. Das sorgt für eine ergonomisch korrekte Liegeposition und hat für Paare außerdem den Vorteil, dass man die Schlafbewegungen des Partners weniger spürt.
Flächenelastizität bei Matratzen: selten empfehlenswert
Das Gegenteil einer punktelastischen Matratze ist eine flächenelastische Matratze. Insbesondere Bonellfederkernmatratzen reagieren bei Belastung flächenelastisch. Das heißt, nicht nur der belastete Punkt gibt nach, sondern auch ein großflächiger Bereich um den Belastungspunkt. Das liegt daran, dass die einzelnen Bonellfedern im Kern der Matratze miteinander verbunden sind. Wird eine Feder belastet, zieht sie automatisch umliegende Federn mit nach unten. Das sorgt für ein weiches Liegegefühl, begünstigt aber den Hängematteneffekt.
Vom Hängematteneffekt spricht man, wenn das Becken – wie beim Liegen in einer Hängematte – durchhängt und die Wirbelsäule deshalb nicht ihre natürliche Form bewahren kann. Dies betrifft vorrangig Rücken- und Seitenschläfer, Bauchschläfer haben dieses Problem auf einer flächenelastischen Matratze meist nicht. Die meisten Menschen schlafen allerdings auf der Seite, sowohl auf Seite und Rücken oder ausschließlich auf dem Rücken. Nur rund zehn Prozent schlafen dauerhaft auf dem Bauch.
Zusammen mit Kindern und Jugendlichen im Wachstum bilden Bauchschläfer eine recht kleine Gruppe von Personen, für die eine flächenelastische Matratze geeignet sein kann. Das heißt aber nicht, dass eine punktelastische Matratze für diese Gruppe ungeeignet wäre. Babymatratzen müssen zwar spezielle Anforderungen erfüllen, Kinder und Jugendliche im Wachstum können, ebenso wie Bauchschläfer, auch auf einer punktelastischen Matratze schlafen.
Punktelastizität bei Matratzen erkennen, ohne Weinglas
Ein Rotweinglas auf einer Matratze zu platzieren, gibt zweifelsohne ein aufmerksamkeitserregendes Bild. Um die Punktelastizität von Matratzen anschaulich und werbewirksam darzustellen, mag dieses Mittel geeignet sein. Alltagstauglich ist der Punktelastizitätstest mit dem Rotweinglas nicht. Die Gefahr, die eigene Matratze oder die eines Händlers mit Flecken zu verschmutzen, ist viel zu groß. Es gibt etliche weniger risikoreiche Methoden, um herauszufinden, wie hoch die Punktelastizität einer Matratze ist.
Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, genügt es meist schon, die Hand auf die Oberfläche der Matratze zu drücken. Lehnen Sie sich ruhig mit Ihrem Körpergewicht auf die Belastungsstelle und beobachten Sie, wie sich die Matratze verformt. Im Optimalfall sinkt die Hand ein und der Radius der dabei entstehenden Kuhle ist minimal. So lässt sich zumindest unterscheiden, ob es sich um eine flächenelastische oder punktelastische Matratze handelt.
Wie punktelastisch eine Matratze ist, lässt sich am besten zu zweit herausfinden. Auf einer Doppelbettmatratze könnten Sie sich beispielsweise auf die eine Seite legen und beobachten, was passiert, wenn sich Ihr Partner auf der anderen Seite dreht und wendet. Je punktelastischer die Matratze ist, umso weniger sollten Sie von den Bewegungen Ihres Partners mitbekommen.
Der beste Test dauert mehrere Nächte
Es gibt keine Norm und keine Skala, auf der sich angeben lässt, wie punktelastisch eine Matratze ist. Matratzenhersteller können ihren Kunden einiges erzählen, wenn es um das Thema Punktelastizität geht. Um sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, testen Sie eine Matratze am besten unter realistischen Bedingungen im eigenen Schlafzimmer über mehrere Nächte hinweg.
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