Matratzenschoner aus Molton sollen zur Sauberkeit der Matratze beitragen und angeblich gegen Hausstaubmilben helfen. Weil sie verhältnismäßig einfach zu reinigen sind, werden sie häufig in Hotels eingesetzt. Wasserdichte Matratzenauflagen aus Molton finden außerdem in Krankenhäusern und der Krankenpflege Verwendung. Moltonschoner haben nicht den Zweck, die Liegeeigenschaften der Matratze zu verbessern – sie sollten diese aber auch nicht negativ verändern. Ob Matratzenschoner aus Molton zu empfehlen sind und ob sich Allergiker damit schützen können, erfahren Sie hier.
Was ist Molton?
Molton ist ein Gewebe, das auf der Ober- und Unterseite geraut ist. Es wird üblicherweise aus Baumwolle hergestellt. Im Veranstaltungsbereich wird vereinzelt auch Molton aus Polyester verwendet. Matratzenschoner aus Molton bestehen allerdings immer aus Baumwolle, wasserdichte Moltonauflagen meist aus Baumwolle und einer Kunststoffschicht aus Polyurethan.
Wofür wird Molton verwendet?
Theater & Veranstaltungen
Aufgrund seiner rauen und dichten Oberflächenstruktur absorbiert Molton sehr gut Licht und Schall, weshalb der Stoff gerne im Theater und bei Veranstaltungen eingesetzt wird. Die raue Oberfläche und die ohnehin schon starke Saugkraft der Baumwolle sorgen zusammen für eine exzellente Flüssigkeitsaufnahme. In der Gastronomie wird Molton unter anderem deshalb als Tischauflage unter der Tischdecke verwendet. Fällt ein Glas um, wird sowohl der Schall als auch die Flüssigkeit im Glas absorbiert, die Bruchgefahr sinkt außerdem.
Hotels & Krankenpflege: als Matratzenschutz
Moltonschoner sind überwiegend aus hygienischen Gründen im Einsatz. In vielen Hotels gehört ein Matratzenschutz aus Molton zur Standardausrüstung. Dieser absorbiert einen Teil des nächtlichen Körperschweißes, hält Hautschuppen von der Matratze fern und kann relativ einfach ausgetauscht und bei bis zu 95 °C gewaschen werden. Auch in vielen Krankenhäusern und in der Pflege wird deshalb ein Matratzenschutz aus Molton sowie spezielle wasserdichte Moltonauflagen verwendet.
Privat: Hygiene & Milbenschutz
Im privaten Bereich werden Matratzenschoner aus Molton ebenfalls wegen der Hygiene empfohlen. Als weiteres Verkaufsargument wird oftmals der Milbenschutz aufgeführt. Reine Baumwollmoltonauflagen sollen einerseits atmungsaktiv sein, andererseits Schutz vor dem allergieauslösenden Kot der Hausstaubmilben bieten. Werden sie vorbeugend eingesetzt, sollen sie verhindern, dass die Hautschuppen, von denen sich Hausstaubmilben ernähren, überhaupt erst im Matratzenbezug landen.
Molton gegen Hausstaubmilben?
Schutz mit Einschränkungen
Obwohl Matratzenschoner aus Molton immer wieder als Schutz gegen Hausstaubmilben empfohlen werden, bieten sie nur einen bedingten Schutz. Die mikroskopisch kleinen Spinnentiere können sich im Baumwollgewebe der Moltonauflage gut entwickeln. Denn ihre Nahrung, unsere Hautschuppen, befinden sich bei Verwendung eines Matratzenschoners aus Molton vor allem in dessen Baumwollgewebe. Der einzige Vorteil einer Moltonauflage für Allergiker ist, dass diese einfach abgezogen und so heiß gewaschen werden kann, dass die Milben in der Moltonauflage absterben. Wirklich langanhaltend kann der Effekt jedoch nicht sein, schließlich befinden sich Hausstaubmilben in sämtlichen Textilien und trotz Verwendung eines Matratzenschutzes irgendwann auch im Matratzenbezug.
Ein Muss: waschbarer Matratzenbezug
Ein waschbarer Kissen- und Matratzenbezug ist für Hausstaubmilbenallergiker unumgänglich. Zwar wird der Matratzenbezug durch die Verwendung eines Matratzenschoners aus Molton etwas geschützt, aber eben nur etwas. Zudem sind die meisten Matratzenschoner aus Molton einfache Matratzenauflagen, die ähnlich wie ein Topper mit Gummizügen auf die Oberseite der Matratze gespannt werden. Die Seiten der Matratze bleiben ungeschützt.
Encasings: Matratzenschutz gegen Milben
Besser sind speziell für Allergiker entwickelte Encasings, die wie ein zweiter Matratzenbezug die komplette Matratze umschließen. Sie bestehen üblicherweise aus einem partikeldichten und dennoch atmungsaktiven Kunststoffgewebe, das nichts aus und in die Matratze lassen soll außer Luft. Auch Encasings müssen regelmäßig gewaschen werden, da sich sonst auch auf ihrer Oberfläche Milben bilden können. Mit der Zeit weitet sich durch das Waschen die feine Gewebestruktur, was die Lebensdauer eines jeden Encasings begrenzt. Dennoch stellen sie aktuell das vielversprechendste Mittel gegen Milbenallergene dar.
Wie sinnvoll sind Matratzenschoner aus Molton?
Ein Matratzenschutz beziehungsweise ein Matratzenschoner aus Molton wird oft beim Kauf einer neuen Matratze empfohlen. Er soll die Lebensdauer der Matratze verlängern. Tatsächlich wird nur der Stoffbezug der Matratze geschont. Der Matratzenkern wird genauso beansprucht, wie sonst auch. Abnutzungserscheinungen am Matratzenkern kann ein Matratzenschoner aus Molton also nicht verhindern. Im schlimmsten Fall beeinträchtigt der Matratzenschutz die Liegeeigenschaften der Matratze. Es ist zum Beispiel möglich, dass eine Moltonauflage das Einsinken in die besonders weichen Zonen der Matratzen, wie etwa die Schulterzone, einschränkt.
Für Menschen mit Inkontinenz oder für Kinder, die noch ins Bett machen könnten, ist ein wasserdichter Matratzenschoner aus Molton und Kunststoff natürlich sinnvoll. Abgesehen davon gibt es im privaten Bereich wenige Gründe, die für die Verwendung einer Moltonauflage sprechen. Matratzen mit abnehmbarem Bezug lassen sich ebenfalls leicht reinigen und es besteht nicht die Gefahr, dass die Funktion des Matratzenkerns durch die Moltonauflage beeinträchtigt wird. Allergiker sollten zusätzlich ein Matratzenencasing verwenden und können sich dafür den Matratzenschoner aus Molton sparen.