Lattenrost einstellen – so funktioniert’s
ZULETZT Aktualisiert: 29. Oktober 2024
Den Lattenrost einstellen für unterschiedliche Modelle und Liegebedürfnisse? Wir zeigen dir, wie es geht. Es gibt verschiedene Arten von Lattenrosten, die auf unterschiedliche Weise einzustellen sind. Hast du das jeweilige System zum Lattenrost Einstellen verstanden, ist die passende Lattenrosteinstellung schnell gefunden. Grundsätzlich können zwei Typen von einstellbaren Lattenrosten unterschieden werden. Unterteilt werden sie in Tellerlattenroste und Federholzrahmen. Manche Hersteller kombinieren auch diese zwei Arten von Lattenrosten. Die Kombinationen gehen in der Regel unter der Bezeichnung Tellerlattenrost in den Handel.
Lattenroste können komplett unverstellbar sein, dann ist der Lattenrost starr. Bei einigen Lattenrosten sind das Kopfteil, Fußteil oder beide Enden höhenverstellbar. Des Weiteren kannst du bei verstellbaren Lattenrosten beeinflussen, an welchen Körperzonen du härter oder weicher liegen möchtest.
Wie stelle ich meinen Lattenrost ein?
Die Härteeinstellung von Federholz-Lattenrost und Tellerlattenrost ist unterschiedlich. Beim Lattenrost aus Federholz funktioniert die Einstellung meist über Verstellschieber. Beim Tellerlattenrost ist die Vorgehensweise etwas komplizierter und sie ist abhängig vom jeweiligen Modell.
Härte einstellen beim Federholz-Lattenrost
Verstellbare Lattenroste aus Federholz haben an den relevanten Körperzonen doppelte Federleisten, die für ein festeres Liegegefühl zusammengefügt werden. Zum weicheren Liegen benötigen die Federleisten wiederum mehr Abstand. Die Einstellungen werden über die Verstellschieber vorgenommen:
O-Schieber: Der Verstellschieber umschließt beide Federleisten
Aufgrund ihrer Form werden die Verstellschieber bei diesem System O-Schieber genannt. Sie umschließen jeweils zwei Latten vollständig. Die untere Federleiste ist bei dieser Konstruktion entscheidend, denn sie ist nicht im Lattenrostrahmen verankert. So kann sie erheblich an Spielraum gewinnen, wenn die O-Schieber in der Mitte positioniert werden, denn beide Leisten sind dann nur noch punktuell miteinander verbunden. Der Lattenrost kann dadurch stärker federn und bietet auf diese Weise weicheren Liegekomfort.
- Der Schieber hat eine O-Form
- Der Schieber umschließt zwei übereinanderliegende Federleisten
- Die unteren Federleisten sind nicht im Rahmen verankert
Schiebst du die Verstellschieber hingegen an den Rahmen des Lattenrosts, nehmen beide Federleisten eine stabilere Position ein. Sie haben weniger Spielraum und die Federung nimmt ab. Die Folge ist ein festeres Liegegefühl.
T-Schieber: Der Verstellschieber als Abstandhalter zwischen den Leisten
Aufgrund ihrer Form werden die Verstellschieber bei diesem System auch T-Schieber genannt. Allerdings entsprechen sie eher der Form des Buchstaben H, auch wenn dies nicht ihre offizielle Bezeichnung ist. Bei diesem System sind alle Federleisten im Lattenrost verankert. Nehmen die T-Schieber die mittige Position ein, können die Federleisten nur geringfügig schwingen. Sie erzeugen dadurch ein festeres Liegegefühl.
- Der Schieber hat eine T-Form
- Der obere Teil des Schiebers sitzt auf zwei nebeneinanderliegenden Federleisten
- Die unteren Federleisten sind im Rahmen verankert
Verschiebst du den T-Schieber an den Rahmen des Lattenrosts, entsteht über die komplette Breite ein großer Abstand zwischen den Federleisten. Die Leisten können dadurch frei federn und bieten somit weichen Liegekomfort.
Basiseinstellungen für deinen Lattenrost
Die Einstellung des Lattenrosts sollte nach den deinen Bedürfnissen vorgenommen werden. Du kannst den kompletten Lattenrost einfach nur auf eine sehr weiche oder sehr feste Einstellung setzen, indem du die Verstellschieber je nach Art und Härteempfinden entweder komplett in die zentrale oder randseitige Position bringst.
Es gibt bewährte Grundeinstellungen für die einzelnen Schlafpositionen Rücken-, Seiten- und Bauchlage sowie Einstellungen für Menschen mit Hohlkreuz oder Beschwerden an Bandscheiben und Lendenwirbeln. Ausgehend von diesen Voreinstellungen kannst du selbstverständlich anschließend noch individuelle Feinjustierungen vornehmen.
Lattenrost richtig einstellen für Rückenschläfer
Bei der Rückenlage ist es besonders wichtig, dass die Lendenlordose optimal gestützt wird. Der darunter liegende Beckenbereich sollte soweit einsinken, dass die natürliche Doppel-S-Krümmung der Wirbelsäule beibehalten wird. Die richtige Einstellung eines Lattenrosts für Rückenschläfer sieht daher bei O-Schiebern V-förmig aus. Bei T-Schiebern ist diese Lattenrosteinstellung dachförmig.
Lattenrost für Seitenschläfer richtig einstellen
Den Lattenrost einstellen für Seitenschläfer ähnelt der Einstellung für Rückenschläfer. Beide Schlafpositionen werden oft abwechselnd genutzt: Zum Einschlafen bevorzugen zwar die meisten Seiten- oder Rückenschläfer lediglich eine der beiden Positionen, während der Nacht jedoch wechseln sie ihre Lage und liegen in beiden Positionen. Für den Seitenschläfer gelten ähnliche Ansprüche an den Lattenrost wie für Rückenschläfer: Im Taillenbereich benötigt der Körper eine besondere Stützung, der darunterliegende Hüftbereich hingegen muss für ein besseres Einsinken möglichst weicher liegen. Auch der oberhalb angrenzende Schulterbereich bedarf einer weicheren Einstellung des Lattenrosts. Dies erzielst du mit O-Verstellschiebern, indem du die Einstellung für den Rückenschläfer übernimmst und dazu im oberen Bereich das V wieder etwas verengst. Bei den T-Verstellschiebern sieht das Muster beim Lattenrost einstellen für Seitenschläfer hingegen wie ein auf dem Kopf stehendes V aus.
Bauchschläfer-Einstellungen für den Lattenrost
Die Bauchlage ist für die Wirbelsäule ungünstig. Der Kopf ist unwillkürlich zu einer Seite gedreht, wodurch die Nackenwirbel nicht geradeliegen. Längeres Schlafen in dieser Position kann Nackenschmerzen hervorrufen. Folgende Einstellungen für Bauchschläfer verstehen sich daher als Kompromiss.
Einstellung der Bauchschläfer-Brücke
Bauchschläfer benötigen im Normalfall einen möglichst starr eingestellten Lattenrost, um die Abstützung in allen Bereichen zu gewährleisten. Schulter und Becken sollen möglichst auf einer Höhe liegen. Am ehesten wird das mit der sogenannten Bauchschläfer-Brücke realisiert. Die Verstellschieber befinden sich dabei in einer Reihe ungefähr auf der härtesten Einstellung.
Einstellungen für Bauchschläfer mit großem Brustumfang
Bei einer ausgeprägten Oberweite empfiehlt sich eine weichere Einstellung im oberen Liegebereich. Mit der entsprechenden Lattenrosteinstellung kann eine ungünstige Schlafhaltung in Bauchlage abgefedert werden. Die Brustpartie sinkt besser ein, die Wirbelsäule bildet im Brustbereich keinen Buckel.
Einstellungen für Bauchschläfer mit großem Bauchumfang
Schläfst du bevorzugt auf dem Bauch und verfügst über einen erheblichen Bauchumfang, so kannst du mit einer weichen Einstellung im mittleren bis unteren Bereich die Bauchlage optimieren. Der natürliche Verlauf der Wirbelsäule sollte in diesem Bereich nach vorne gebogen sein. Ein zu hoch gelagerter Bauch kann langfristig zu Problemen im Lendenwirbelbereich führen. Eine weiche Einstellung, je nach Ausprägung des Bauchbereichs, ist daher unumgänglich.
Sind sowohl Brust- als auch Bauchpartie ausgeprägter, kann der gesamte Bereich der Verstellschieber auf die weiche Einstellung gesetzt werden. Besonders schmale, leichte Personen können neben der harten Lattenrosteinstellung ganz auf ein Kissen verzichten oder zu einem flachen Bauchschläferkissen greifen.
Lattenrost einstellen für ein Hohlkreuz
Bei einem Hohlkreuz in Rückenlage ist die Abstützung des unteren Rückens besonders wichtig. In diesem Bereich bietet sich daher die maximale Härteeinstellung an. Das Becken hingegen sollte möglichst gut einsinken und somit entgegengesetzt auf die weicheste Stufe eingestellt werden. Der obere Rücken, also die Partie oberhalb des Hohlkreuzes, bedarf einer mittleren Federung. Ist das nicht genug, hilft ein zusätzliches Kissen unter den Knien, das das Becken leicht nach hinten kippt und damit das Hohlkreuz ausgleicht.
Lattenrost einstellen für Lendenwirbelbeschwerden oder Bandscheibenvorfall
Wer Probleme mit den Lendenwirbeln oder Bandscheiben hat, profitiert von einer harten Einstellung des Lattenrosts im oberen Rückenbereich. Die untere Hälfte sollte sukzessive weicher gestellt werden. Im unteren Lendenbereich sollte die Einstellung zwar weich, aber nicht im Maximalbereich liegen, um noch eine ausreichende Stützung des Lendenwirbelbereichs zu gewährleisten. Das Ergebnis sollte bei O-Schiebern eine leicht offene V-Form im unteren Bereich sein. Im oberen Bereich sollten die Schieber jeweils ganz an den Rand geschoben werden. T-Verstellschieber sollten in eine umgedrehte V-Form gebracht werden.
Lattenrost für Übergewichtige einstellen
Soll der Lattenrost für Übergewichtige geeignet sein, darf die entsprechende Einstellung insgesamt – je nach Körpergewicht – härter ausfallen. Je mehr Gewicht auf den Lattenrost einwirkt, umso mehr gibt er nach. Wird der Lattenrost für Übergewichtige eingestellt, kann er auch in der härtesten möglichen Einstellung genutzt werden. Ein spezieller Lattenrost für Übergewichtige verfügt meist über eine Mittelzonenverstärkung, die für mehr Stabilität im stark belasteten Beckenbereich sorgen soll. In den meisten Fällen ist so ein Lattenrost für Übergewichtige aber nicht nötig. Ein guter Lattenrost aus Buchenholz ist normalerweise für Belastungen über dem Durchschnitt ausgelegt.
Verstellklappen
Neben den Verstellschiebern, mit dem sich die Liegehärte stufenweise einstellen lässt, gibt es Lattenroste mit so genannten Verstellklappen. Mit diesen können die übereinanderliegenden Leisten hart oder weich eingestellt werden. Die Verstellklappen befinden sich am Rahmen des Lattenrostes, wodurch der Spielraum für die Federung und somit auch der Abstand zwischen den Latten entweder klein oder groß ausfällt. Richte die Verstellklappen auf und fixiere damit die Federleisten. Dadurch wird der Raum zum Schwingen begrenzt und es entsteht ein festeres Liegegefühl. Heruntergeklappt sind die Federleisten freischwingend, wodurch sie für ein weicheres Liegegefühl sorgen.
Lattenrost mit höhenverstellbaren Leisten einstellen
Lattenroste mit höhenverstellbaren Leisten lassen sich gleich zweifach einstellen. Zum einen lassen sich Leistenpaare im Ganzen stufenweise anheben und zum anderen lässt sich die Härte der Leisten mit Verstellschiebern in O- oder T-Form anpassen. Verstellklappen kommen bei Lattenrosten mit höhenverstellbaren Leisten nicht zum Einsatz. Indem die Federleisten an den höhenverstellbaren Kappen angehoben oder gesenkt werden, kann der Lattenrost an die individuelle Kontur des Körpers in Seiten- oder Rückenlage angepasst werden. Die Verstellschieber ergänzen die Abstimmung der Liegehärte. Zusätzlich zur Matratze können so der Lordosebereich unterstützt und der Schulter- sowie Hüftbereich entlastet werden.
Die höhenverstellbaren Leisten sind meist in fünf Stufen einstellbar:
- Stufe 1 – Ruheposition: Die Leiste liegt komplett auf den Holmen auf. Diese Einstellung entspricht einem weichen Liegekomfort.
- Stufe 2–4 – Mittlere Positionen: Die Leiste kann nach und nach erhöht werden. Je höher die Stufe gewählt wird, desto fester ist das Liegegefühl.
- Stufe 5 – Hohe Position: Die Leiste steht maximal hervor und sorgt für festen Liegekomfort.
Beim Lattenrost-Einstellen mit höhenverstellbaren Leisten sollte stets auf fließende Übergänge zwischen den Federleisten geachtet werden. Hoch gestellte Leisten (Stufe 5) und Leisten in Ruheposition (Stufe 1) sollten nicht direkt nebeneinanderliegen. Es gilt, Übergänge zu schaffen, statt grobe Unterschiede zwischen den Leisten herzustellen. Nur so kann ein harmonisches Liegegefühl auf der Matratze entstehen.
Lattenroste mit höhenverstellbaren Leisten sind hauptsächlich im Lordosebereich verstellbar. Der verstellbare Teil ist nach seiner Funktion benannt und wird daher oft als „Lordosestütze“ bezeichnet. Für die Lordosestütze gibt es drei gängige Einstellungen:
Lattenrost einstellen für Hohlkreuz
Im Lordosebereich, dem leicht nach vorn gewölbten Bereich der Wirbelsäule, sollte die Leisteneinstellung fester sein als im angrenzenden Rücken- und Beckenbereich. Im Falle eines Hohlkreuzes empfiehlt sich die Anhebung der Leisten je nach Ausprägung deiner Lordose. Hier kannst du nach Bedarf auch im Maximalbereich einstellen, sowohl in der Höhe der Leisten als auch im Härtegrad an den Verstellschiebern. Wichtig ist es, die Federleisten unter und über der Lordosestütze etwa ein bis zwei Stufen niedriger und weich einzustellen, um den Übergang zu den Schulter- und Beckenpartien zu optimieren.
Bodybuilder-Einstellung
Menschen mit breiten Schultern heben idealerweise alle Leisten der Lordosenstütze auf Stufe 2 an. Die Verstellschieber stellst du an den Übergängen zu den anderen Körperzonen auf weich und in der Mitte der Lordosezone auf fest ein.
Schulter-Entlastungseinstellung
Gegen chronische Schulterschmerzen empfehlen wir die Leiste, die zur Beckenpartie übergeht, auf die mittlere Stufe 3 einzustellen. Die mittlere Leiste setzt du in die Maximalposition auf Stufe 5. Die wichtigste Leiste, der Übergang zum Schulterbereich, sollte nun nach Bedarf ebenfalls auf Stufe 3 oder etwas weicher auf Stufe 2 gestellt werden.
Achtung:
Alle Einstellungen gelten nur als grobe Orientierung. Teste die Empfehlungen aus und passe den Effekt auf deine Bedürfnisse an.
Tellerlattenrost einstellen
Tellerlattenroste sind überaus flexibel und es lässt sich jeder Teller einzeln einstellen – sowohl in Festigkeit als auch die Neigung der einzelnen Teller in unterschiedlicher Richtung, um gezielt Problemzonen zu entlasten oder zu unterstützen. Die Vielzahl an Möglichkeiten macht die richtige Einstellung eines Tellerlattenrosts komplex. Am besten holst du dir Unterstützung. Eine zweite Person überprüft die Lage deiner Wirbelsäule in Rücken-, Bauch- und Seitenlage und findet mit dir gemeinsam am Lattenrost die passende Einstellung.